Studie Führung 2.0

Nach der Krise wird anders geführt

08.07.2009
In wenigen Jahren werden in den Chefetagen Fachexperten von Motivatoren abgelöst sein.

Eine neue Führungskultur wird nach der Einschätzung von Managern und Mitarbeitern in wenigen Jahren in Unternehmen und Organisationen Realität sein. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Führung 2.0", für die das Beratungsunternehmen ComTeam rund 400 Fach- und Führungskräfte im deutschsprachigen Raum befragt hat. Führungskräfte, die als Fachexperten und Autoritätsfiguren auftreten, gehören bald der Vergangenheit an. Gefordert sind vielmehr Entscheider, Strategen und Motivatoren, die ein hohes Maß an Kommunikations- und Beteiligungskompetenz mitbringen. Dafür und für eine angemessene Risikobereitschaft werden Manager nach Auffassung der Befragten heute noch nicht ausreichend belohnt. Belohnt werden sie, das zeigt die Untersuchung, bisher hauptsächlich für eine direkte Ziele- und Ergebnisorientierung.

Manager besser als ihr Ruf

Manager werden derzeit in der öffentlichen Diskussion, in den Medien und an den Stammtischen weithin gescholten. Die Studie wollte wissen, wie die Leute in den Unternehmen selbst ihre Chefs und Führungskollegen beurteilen. Und da zeigt sich ein anderes Bild: 45 Prozent der Befragten sind mit den Leistungen ihres Top-Managements zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Nur etwa ein Drittel (30 Prozent) sind unzufrieden oder sehr unzufrieden damit. Diese positive Einschätzung ist um so höher zu bewerten, als derzeit jeder zweite der Befragten, Fachkräfte wie Manager, um seinen Arbeitsplatz fürchtet. Besonders ausgeprägt ist dies erwartungsgemäß bei Finanzdienstleistern und in der Automobil- sowie deren Zulieferindustrie. "Die meisten Top-Manager machen demnach im Kern einen guten Job, was von ihren Führungskräften auch gesehen wird", so Lorenz Forchhammer, Leiter der Studie und ComTeam-Vorstand. "Den Menschen und der Situation nicht mehr angemessen ist die Art, wie heute immer noch geführt wird."

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