TSMC-Chairman Chang

Nach Intel wollen auch Taiwans Chiphersteller in China investieren

23.03.2010
Nachdem die USA Intel grünes Licht für den Bau einer 12-Zoll-Fabrik in China gegeben haben, rechnet Morris Chang, Chairman von Taiwan Semiconductor (TSMC), dass die Insel 2012 ebenfalls das bestehende Investitionsverbot aufheben könnte.

Nachdem die USA Intel grünes Licht für den Bau einer 12-Zoll-Fabrik in China gegeben haben, rechnet Morris Chang, Chairman von Taiwan Semiconductor (TSMC), dass die Insel 2012 ebenfalls das bestehende Investitionsverbot aufheben könnte. Aktuell dürfen taiwanesische Unternehmen nur Chipfabriken zur Verarbeitung von maximal 8-Zoll-Wafer in China errichten.

Taiwans Regierung hat immer noch eine Liste von sogenannten strategischen Produkten, deren Produktion nicht nach China abwandern darf. Für Notebooks und PCs wurde das Verbot schon vor der Milleniumswende gelockert. Taiwanesische Hersteller kontrollieren heute noch immer über 80 Prozent der weltweiten Notebook-Produktion, haben diese aber mittlerweile zu fast 100 Prozent nach China verlagert.

Gerade erst im Februar 2010 hat Taiwan grünes Licht für den Bau von LCD-Panel-Werken bis zur fünften Generation gegeben. Moderne Fabriken sind auf drei begrenzt und müssen extra beantragt werden. AU Optronics (AUO) hat auch gleich einen Antrag für den Bau einer 7.5G-Fabrik zur Verarbeitung von 4,3 qm großen Muttergläsern gestellt. Chimei Innolux will nach Abschluss des Mergers zwischen Chi Mei Optoelectronics (CMO), Innolux (neuer Hauptanteilseigner) und TPO mit einem 8.5G-Werk für 5,5 qm große Muttergläser (Glassubstrate) folgen.

Wie Chang auf einer von Goldman Sachs organisierten Aktionärsversammlung sagte, habe TSMC, größter Chip-Auftragsfertiger, für 2010 den Forecast für die globale Halbleiterindustrie von 18 auf 22 Prozent Umsatzwachstum angehoben.

Während TSMC und andere taiwanesische Chiphersteller nur maximal 8-Zoll-Wafer für 0,18 Micron-Prozesse oder kleiner in China verarbeiten dürfen, kann Intel dort Ende 2010 mit der 12-Zoll-Wafer-Verarbeitung beginnen. Intel hat 2007 von der US-Regierung eine entsprechende Genehmigung erteilt bekommen.

Taiwan hat auch gerade grünes Licht gegeben, dass einheimische Wafer-Foundries über Aquisitionen oder Anteilskäufe in China investieren können. Berichten aus Taiwan zufolge, wird TSMC bald beantragen, Anteile von Chinas größtem Foundry-Hersteller Semiconductor Manufacturing International (SMIC) übernehmen zu können.

Geplante Investitionen von 4,6 Milliarden Dollar in diesem Jahr verteidigte Chang vor der Aktionärsversammlung mit einem starken Nachfragezuwachs. Der US-Hersteller Micron hat indes gesagt, dass er seine Produktionskapazitäten dieses Jahr nicht erhöhen wolle.

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2009 haben sich die Halbleiterhersteller mit dem Ausbau ihrer Kapazitäten sehr zurückgehalten, was auch erklärt, dass die Profitabilität der Industrie im Laufe des Jahres von einem Minuswert auf ein 10-Jahreshoch von fast 20 Prozent gestiegen ist. (kh)

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