Nach Langen hin und her

09.10.1998

OSNABRÜCK/KREFELD: Der Fusionsvertrag von NT Plus und und Connect Service Riedlbauer ist nun endlich unter Dach und Fach. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1998 verschmelzen die beiden Spezialdistributoren zur NT Plus Riedlbauer GmbH - mit drei Monaten Verzögerung. Der Grund: Das neue Unternehmen wird fünf anstatt der urprünglich geplanten vier Gesellschafter haben.Eigentlich sollte der Fusionsvertrag schon Ende Mai unterschrieben werden. Die Fusion schien für alle Parteien nur Vorteile zu bringen, denn die beiden Distributoren überschneiden sich weder in der Produktpalette noch im Kundenstamm (siehe auch Kommentar Seite 6).

Doch zunächst kam es nicht zur ersehnten Vertragsunterzeichnung, denn kurz vor dem Notartermin trat mit der 1&1 AG & Co. KG ein zusätzlicher Gesellschafter in die NT Plus GmbH ein. 1&1 übernahm 41 Prozent des Unternehmens von den drei übrigen Besitzern, der Neuen Mediengesellschaft Ulm und den Geschäftsführern Bene Nintemann und Reinhold Stratz. Der Vertragsabschluß zögerte sich um drei Monate hinaus. Mit dem Auftritt von 1&1 hat die Verzögerung aber nach Auskunft der beiden Vertragsparteien nichts zu tun. "Wir haben festgestellt, daß einige Bereiche doch nicht so gut in die Fusion passen wie gedacht", erklärt Bene Nintemann, Geschäftsführer von NT Plus. Gemeint sind Riedlbauers Call Center- und Online Banking-Dienstleistungen.

"Wir sind zu dem Schluß gekommen, die Unternehmen aufzusplitten", bestätigt auch Julian Riedlbauer, Geschäftsführer der früheren Connect Service Riedlbauer GmbH. "Die Call Center und der Online Banking-Bereich werden allein im Besitz der Riedlbauer-Familie bleiben."

Startschuss fällt Anfang Oktober

Laut Nintemann hat sich aber trotz der Verhandlungen eigentlich nicht viel geändert. Die Geschäftsführung wird nach wie vor aus dem Dreigestirn Stratz, Nintemann und Riedlbauer bestehen, der den Bereich Vertrieb verantwortlich übernimmt.

Geändert haben sich allerdings die Anteilsverhältnisse am Unternehmen. Ursprünglich sollte Riedlbauer 27,5 Prozent der neuen GmbH bekommen. Stratz sollte 16 Prozent halten, Nintemann 6,5 Prozent, und 50 Prozent sollten der neuen Mediengesellschaft Ulm gehören. Nach dem Auftauchen von 1&1 sehen die Besitzverhältnisse folgendermaßen aus: Die drei Mitglieder der Geschäftsführung halten 23 Prozent des Unternehmens. Die übrigen 77 Prozent verteilen sich zu gleichen Teilen auf die 1&1 AG & Co. KG und auf die Neue Mediengesellschaft Ulm.

Im ersten Geschäftsjahr will NT Plus Riedlbauer einen Umsatz von über 300 Millionen Mark erwirtschaften. Spätestens im Jahr 2001 soll der Börsengang stattfinden. Nachdem nun alles unter Dach und Fach gebracht wurde, ist Riedlbauer voller Tatendrang. "Wir werden die meisten organisatorischen Schritte bis zum 1. Oktober durchziehen", verspricht er. Der erste gemeinsame Hauptkatalog soll ebenfalls Anfang Oktober an die Kunden geschickt werden. "Unsere Fachhändler werden davon nur mitbekommen, daß sie auf einmal ein größeres Angebot haben", beruhigt Riedlbauer. "Telefonnummern und Ansprechpartner - alles bleibt wie es ist." (gn)

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