Nach Quam-Pleite: Ist UMTS für die spanische Telefonica zu teuer?

26.07.2002
Das Aus für den deutschen Mobilfunkanbieter Quam bedeutet nach Ansicht der RegTP (Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) nicht, dass der spanische Mutterkonzern Telefonica sich aus dem Kreis der deutschen UMTS-Anbieter zurückziehen werde. „Wir gehen davon aus, dass die Auflagen erfüllt werden", erklärte Rudolf Boll, Pressesprecher der Regulierungsbehörde, gegenüber der Netzeitung. Nach Ansicht der RegTP werde die spanische Telefonica die Bedingungen für ihre UMTS-Lizenz erfüllen. Andernfalls werde die RegTP die Lizenz zurückerhalten - kostenlos. Ob die optimistische Sichtweise der RegTP zutrifft, steht anscheinend für die Telefonica, die zusammen mit der finnischen Sonera die sogenannte 3G-Group bildet, noch nicht fest. Denn sie erklärte gerade, sie werde rund 4,9 Milliarden Euro abschreiben müssen. Damit sei hauptsächlich das UMTS-Engagement in Deutschland gemeint, ließ der spanische Carrier wissen, der vor rund eineinhalb Jahren die deutsche UMTS-Lizenz für 8,7 Milliarden Euro ersteigert hatte. Er gab zudem bekannt, er werde auch in Österreich, der Schweiz und in Italien seine UMTS-Investitionen stoppen. Allerdings wolle er zum gegenwärtigen Zeitpunkt seine Lizenz behalten. Auch Partner Sonera hat seine UMTS-Investition mit 4,2 Milliarden Euro vorsorglich abgeschrieben. Die Finnen bewerten im Moment den Wert ihres UMTS-Engagements mit gerade 72 Millionen Euro - kein Zeichen dafür, dass sie auf den neuen Telefonstandrad setzen.   Der Abschuss von Quam, dem kleinsten der deutschen Mobilfunkbetreiber, überrascht Branchenexperten nicht. Seit dem missglückten Quam-Start vor einem halben Jahr, also mitten in der Mobilfunk-Flaute, hatte das Unternehmen mit Problemen zu kämpfen. Unter anderem hatte Quam seine Neukundenakquisition mitten im Weihnachtsgeschäft einstellen müssen, da es keine Netzfreigabe erhielt. Doch auch nachdem es, zusammen mit E-Plus, Telefonate anbieten konnte, strömten die Kunden nicht in Quams 16 Filialen. Das Resultat. Mit derzeit 200.000 Kunden in Deutschland war die Telefonica-Tochter, die aktuell 900 Mitarbeiter zählt, ein chancenloser Verlustbringer. Der einzig erfreuliche Aspekt für Quam-Kunden: Sie können weiter telefonieren. Bis ein Anbieter gefunden ist, der sie in sein Netz übernimmt. E-Plus hat schon sein Interesse signalisiert... (wl)

Das Aus für den deutschen Mobilfunkanbieter Quam bedeutet nach Ansicht der RegTP (Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) nicht, dass der spanische Mutterkonzern Telefonica sich aus dem Kreis der deutschen UMTS-Anbieter zurückziehen werde. „Wir gehen davon aus, dass die Auflagen erfüllt werden", erklärte Rudolf Boll, Pressesprecher der Regulierungsbehörde, gegenüber der Netzeitung. Nach Ansicht der RegTP werde die spanische Telefonica die Bedingungen für ihre UMTS-Lizenz erfüllen. Andernfalls werde die RegTP die Lizenz zurückerhalten - kostenlos. Ob die optimistische Sichtweise der RegTP zutrifft, steht anscheinend für die Telefonica, die zusammen mit der finnischen Sonera die sogenannte 3G-Group bildet, noch nicht fest. Denn sie erklärte gerade, sie werde rund 4,9 Milliarden Euro abschreiben müssen. Damit sei hauptsächlich das UMTS-Engagement in Deutschland gemeint, ließ der spanische Carrier wissen, der vor rund eineinhalb Jahren die deutsche UMTS-Lizenz für 8,7 Milliarden Euro ersteigert hatte. Er gab zudem bekannt, er werde auch in Österreich, der Schweiz und in Italien seine UMTS-Investitionen stoppen. Allerdings wolle er zum gegenwärtigen Zeitpunkt seine Lizenz behalten. Auch Partner Sonera hat seine UMTS-Investition mit 4,2 Milliarden Euro vorsorglich abgeschrieben. Die Finnen bewerten im Moment den Wert ihres UMTS-Engagements mit gerade 72 Millionen Euro - kein Zeichen dafür, dass sie auf den neuen Telefonstandrad setzen.   Der Abschuss von Quam, dem kleinsten der deutschen Mobilfunkbetreiber, überrascht Branchenexperten nicht. Seit dem missglückten Quam-Start vor einem halben Jahr, also mitten in der Mobilfunk-Flaute, hatte das Unternehmen mit Problemen zu kämpfen. Unter anderem hatte Quam seine Neukundenakquisition mitten im Weihnachtsgeschäft einstellen müssen, da es keine Netzfreigabe erhielt. Doch auch nachdem es, zusammen mit E-Plus, Telefonate anbieten konnte, strömten die Kunden nicht in Quams 16 Filialen. Das Resultat. Mit derzeit 200.000 Kunden in Deutschland war die Telefonica-Tochter, die aktuell 900 Mitarbeiter zählt, ein chancenloser Verlustbringer. Der einzig erfreuliche Aspekt für Quam-Kunden: Sie können weiter telefonieren. Bis ein Anbieter gefunden ist, der sie in sein Netz übernimmt. E-Plus hat schon sein Interesse signalisiert... (wl)

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