Nach Razzia: Compusoft-Chef Elhady sitzt in Untersuchungshaft

06.08.2002
Zakaria Elhady, Geschäftsführer und Gesellschafter von Compusoft, sitzt seit gestern in Untersuchungshaft: Ermittelt wird wegen Betrugverdachts, die Zahl von 180 Fällen steht im Raum. Die Ermittlungen gegen den branchenbekannten Geschäftsmann dauern schon seit geraumer Zeit an. Wie die Staatsanwaltschaft Gießen gegenüber ComputerPartner bestätigt, bestehe gegen Elhady ein "hinreichender Tatverdacht". Am Montag wurden die Geschäftsräume von Compusoft in Lich durchsucht. Das dort gefundene Beweismaterial soll die Verdachtsmomente der ersten Einschätzungen nach erhärten. Bei den betrügerischen Machenschaften soll es sich um Verletzungen des Urheberrechts zu Lasten unterschiedlicher Softwareunternehmen, darunter auch Microsoft, handeln. Elhady wurde bereits dem Ermittlungsrichter am Gießener Amtsgericht vorgeführt, der nach kurzer Verhandlung Haftbefehl erließ. Eine Aussetzung gegen Auflagen kam aufgrund der schweren Vorwürfe nicht in Frage, zudem rechnen die Ermittler offenbar mit Fluchtgefahr: Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen ägyptischen Staatsbürger, der „womöglich kürzlich erst" - so die vorsichtige juristische Formulierung - siebenstellige Beträge von seinem Privatkonto ins europäische Ausland, aber auch in seine Heimat transferiert haben soll. Noch vor einigen Monaten hatte sich Elhady mit allen Mitteln gegen den Verdacht gewehrt, in unsaubere Geschäfte verwickelt zu sein. Kurz vor Weihnachten hatte Microsoft den Distributor in großformatigen Anzeigen (siehe ComputerPartner Ausgabe 50/01, Seite 9) als „schwarzes Schaf" bezeichnet. Gegen Compusoft seien bereits zwei OLG-Entscheidungen wegen Vertriebs von Fälschungen ergangen, weitere 21 Fälle von Produktmanipulationen seien noch vor Gericht, hieß es in der Begründung. Elhady gab sich damals tief empört, sprach von einer „Rufmordkampagne" des Softwarekonzerns. Sollte sich der aktuelle Verdacht nun bestätigen, steht dem Geschäftsführer beziehungsweise dem Unternehmen eine Flut von Prozessen wegen Schadensersatzansprüchen ins Haus. Die Frage, ob die Arbeitsplätze der etwa 20 Mitarbeiter an der Gottlieb-Daimler-Straße gefährdet seien, konnte bislang nicht beantwortet werden. (mf)

Zakaria Elhady, Geschäftsführer und Gesellschafter von Compusoft, sitzt seit gestern in Untersuchungshaft: Ermittelt wird wegen Betrugverdachts, die Zahl von 180 Fällen steht im Raum. Die Ermittlungen gegen den branchenbekannten Geschäftsmann dauern schon seit geraumer Zeit an. Wie die Staatsanwaltschaft Gießen gegenüber ComputerPartner bestätigt, bestehe gegen Elhady ein "hinreichender Tatverdacht". Am Montag wurden die Geschäftsräume von Compusoft in Lich durchsucht. Das dort gefundene Beweismaterial soll die Verdachtsmomente der ersten Einschätzungen nach erhärten. Bei den betrügerischen Machenschaften soll es sich um Verletzungen des Urheberrechts zu Lasten unterschiedlicher Softwareunternehmen, darunter auch Microsoft, handeln. Elhady wurde bereits dem Ermittlungsrichter am Gießener Amtsgericht vorgeführt, der nach kurzer Verhandlung Haftbefehl erließ. Eine Aussetzung gegen Auflagen kam aufgrund der schweren Vorwürfe nicht in Frage, zudem rechnen die Ermittler offenbar mit Fluchtgefahr: Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen ägyptischen Staatsbürger, der „womöglich kürzlich erst" - so die vorsichtige juristische Formulierung - siebenstellige Beträge von seinem Privatkonto ins europäische Ausland, aber auch in seine Heimat transferiert haben soll. Noch vor einigen Monaten hatte sich Elhady mit allen Mitteln gegen den Verdacht gewehrt, in unsaubere Geschäfte verwickelt zu sein. Kurz vor Weihnachten hatte Microsoft den Distributor in großformatigen Anzeigen (siehe ComputerPartner Ausgabe 50/01, Seite 9) als „schwarzes Schaf" bezeichnet. Gegen Compusoft seien bereits zwei OLG-Entscheidungen wegen Vertriebs von Fälschungen ergangen, weitere 21 Fälle von Produktmanipulationen seien noch vor Gericht, hieß es in der Begründung. Elhady gab sich damals tief empört, sprach von einer „Rufmordkampagne" des Softwarekonzerns. Sollte sich der aktuelle Verdacht nun bestätigen, steht dem Geschäftsführer beziehungsweise dem Unternehmen eine Flut von Prozessen wegen Schadensersatzansprüchen ins Haus. Die Frage, ob die Arbeitsplätze der etwa 20 Mitarbeiter an der Gottlieb-Daimler-Straße gefährdet seien, konnte bislang nicht beantwortet werden. (mf)

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