Umfrage von Bitkom und IDC

Nachfrage nach IT-Security-Lösungen nimmt weiter zu

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Bitkom Research hat 1.047 Sicherheitsverantwortliche in Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern befragt. Es ging um deren Einschätzug der IT-Sicherheitslage in Deutschland. Die Daten zum Markt für IT-Security Software und -Services stammen von IDC.
 
  • Die Ausgaben für IT-Security-Software und Services werden 2015 um 6,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zulegen
  • Bewusstsein für IT-Sicherheit bei Unternehmen und Privatanwendern steigt
  • Unternehmen investieren noch zu wenig in intelligente Sicherheitsmaßnahmen

Der Umsatz mit IT-Security-Software und Services wird 2015 voraussichtlich um 6,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zulegen. Das berichtet der Branchenverband Bitkom auf Basis von Prognosen des Marktforschungsunternehmens IDC.

Der Umsatz mit IT-Security-Software und Services wird 2015 voraussichtlich um 6,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zulegen
Der Umsatz mit IT-Security-Software und Services wird 2015 voraussichtlich um 6,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zulegen
Foto: Bitkom

Der Markt für IT-Sicherheit legt damit stärker zu als der Gesamtmarkt für Software und IT-Services, der 2015 in Deutschland voraussichtlich um vier Prozent wachsen wird. Gut drei Viertel (78 Prozent) des Umsatzes im Bereich IT-Sicherheit entfallen auf Dienstleistungen wie Beratung, Implementierung und Wartung, knapp ein Viertel auf spezielle Anwendungen wie Endgerätesicherheit, Zugriffsverwaltung oder Netzwerksicherheit.

"Die immer neuen Fälle von Hackerangriffen und Behördenzugriffen zeigen Wirkung: Das Bewusstsein für IT-Sicherheit bei Unternehmen und Privatanwendern ist gestiegen", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Die Folge sind wachsende Ausgaben für die Sicherung von Geräten und Netzen, um Angriffe abzuwehren und sensible Daten zu schützen.

Nach den Ergebnissen einer repräsentativen Bitkom-Umfrage verfügen Unternehmen bei der Absicherung ihrer IT-Systeme vor Cyberangriffen lediglich über einen guten Basisschutz. So nutzen alle befragten Unternehmen Virenscanner, Firewalls sowie einen Passwortschutz für IT-Geräte.

Mehr Intrusion Detection und Data Leakage Prevention erwünscht

Auf der anderen Seite verschlüsseln nur 45 Prozent ihre Daten und 40 Prozent ihren E-Mail-Verkehr. Intelligente Sicherheitssysteme zur Absicherung gegen Datenabfluss von innen (Data Leakage Prevention) nutzen 29 Prozent und nicht einmal ein Viertel (23 Prozent) verfügt über spezielle Angriffserkennungssysteme für Attacken von außen (Intrusion Detection). Diese Systeme analysieren die Datenströme in einer Organisation und melden verdächtige Aktivitäten.

Bitkom-Chef Rohleder kommentert: "Die gängigen Maßnahmen wie Virenscanner und Firewalls müssen durch intelligente Sicherungssysteme ergänzt werden." Zudem reiche ein rein präventiver Ansatz nicht mehr aus, da die Bedrohungen immer vielfältiger und die IT-Infrastrukturen immer komplexer werden. Die Unternehmen müssten lernen, mit Sicherheitsvorfällen professionell umzugehen und entstehende Schäden zu minimieren.

Die Bitkom-Untersuchung zeigt dabei die Bereitschaft, ganz konkret und kurzfristig in eine höhere IT-Sicherheit zu investieren. So planen 17 Prozent der Unternehmen, eine Verschlüsselung ihrer Daten einzuführen, 18 Prozent wollen in naher Zukunft E-Mails verschlüsseln und ebenfalls 18 Prozent stehen vor der Einführung eines Angriffserkennungssystems. Immerhin 7 Prozent wollen sich verstärkt gegen Datenabfluss von innen absichern. (rw)

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