Nachgefragt

27.08.1998

hierarchisches Speichermanagement?

Wußten Sie, daß auf einem Computersystem nur zirka 20 Prozent aller Dateien aktiv bearbeitet werden? Und daß auf die restlichen 80 Prozent nur dann und wann oder auch nie zugegriffen wird? Als Festplatten noch teuer waren, war effizientes Haushalten mit knappen Speicherressourcen angesagt. Als probate Lösung kam Hierarchisches Speichermanagement auf.

Das Grundprinzip ist einfach: Aktive Dateien bleiben auf der relativ teuren, dafür aber schnellen Systemplatte. Inaktive Dateien werden auf preisgünstigere, dafür aber langsamere optische Geräte oder noch langsamere Bandlaufgeräte migriert. HSM-Software wie etwa der Seagate Storage Migrator läßt sich so konfigurieren, daß die Software entscheidet, wann eine Datei reif zur Migration ist. Sie erkennt eine Festplatte als "voll" und startet für geeignete Dateien den Migrationsprozeß. Dabei kopiert das HSM-System Dateien auf einen beliebigen Sekundärspeicher, wie etwa eine optische Jukebox, und ersetzt das Original durch einen Platzhalter. Diese Kurzfassung des Originals

enthält Namen und Dateieigenschaften der Originaldatei und ist die Verbindung zur migrierten Datei. Wird auf eine ausgelagerte Datei zugegriffen, erfolgt der Recall: Das HSM-System kopiert die Originaldatei aus dem Sekundärspeicher zurück, ersetzt die Platzhalterdatei, und die Datei erscheint auf dem Monitor.

Heute geht es bei HSM weniger um das Preisargument, da Festplattenpreise kein Thema mehr sind. Ziel ist vielmehr die Reduzierung der Servervolumen und damit der Backup-Zeiten. Das Sichern einer Platzhalterdatei, die nur 420 Byte "groß" ist, geht

wesentlich schneller als das Backup des Originals. HSM ist jedoch kein Backup-Ersatz, sondern ein sinnvoller Teil des gesamten Storage-Konzepts.

Autor: Ralph Kreter, Director Sales und Marketing Central Europe,

Seagate Software NSMG in München

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