Name: Wolfgang Urban

"Meine Aufgabe ist es, nach vorn zu sehen." Als der 1945 in Schlesien geborene gelernte Werkzeugmacher und Betriebswirtschaftler auf dem Chefsessel des seit 1999 größten Waren- und Versandhauskonzerns Europas Platz nahm, hofften Analysten auf einen Ruck. Zu träge, verschachtelt und für die E-Business-Anforderungen nicht gerüstet, urteilten damals Analysten über den Konzern. Doch Urban, der seine Karriere als kaufmännischer Angestellter bei der Karstadt AG begann, nahm sich den Konzern genau vor. Nach drei Monaten legte er im Herbst 2000 ein Zehn-Punkte-Programm vor. Seitdem ist der Einzelhandelsriese bei Analysten wieder gut gelitten. Sie trauen dem ehemaligen Metro-Vorstand zu, den Konzern binnen dreier Jahre zu einem deutlich gewinnbringenden Unternehmen mit einem Umsatz von 18,4 Milliarden Euro umzubauen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss Urban den Konzern umbauen, indem er Logistik und Vertrieb auf eine gemeinsame Softwareplattform stellt, 19 Millionen Kundendaten für den Versand- und Einzelhandel verfügbar macht und den Handel mit IT-Produkten online sowie stationär vorantreibt. Denn nur dann kann Karstadt seine Marktmacht ausspielen. Und erreichen, was Urban so formulierte: "Von der Größe zur Stärke."