NAS-Server als Modul: "Plug and Work"

31.07.2003
Der Bedarf an Speicherplatz ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, und ein Ende ist nicht abzusehen. Ob Web-Server, E-Mail-Server, File-Server oder vertikale Märkte, wie beispielsweise Medizintechnik und Video: Alle brauchen Speicherplatz ohne Ende.

Eine große Zahl von Applikationen verbraucht mehr und mehr Massenspeicher. Obwohl Festplatten in den letzten Jahren immer preiswerter wurden - ein Gigabyte kostet heute kaum noch etwas -, ist die Erweiterung des bestehenden Netzwerkes um mehr Speicherplatz für viele bislang keine einfache und kostengünstige Sache. Herkömmliche NAS-Lösungen erfordern entweder einen Linux-Spezialisten mit viel Know-how, oder sie sind sehr kostspielig.

Das Unternehmen Open-E will das mit dem Ancom-Modul ändern: Das nur wenige Zentimeter große Modul wird einfach auf den primären IDE-Port eines beliebigen x86-Rechners aufgesteckt. Intern enthalten ist eine auf dem Betriebssystem Linux basierende Software, einschließlich Boot-Optionen für einen kompletten NAS-Server, inklusive RAID-Funktionalität.

Betriebssystem Linux

Die Wahl fiel auf Linux, da hier keine Lizenzgebühren anfallen und zudem die Hardwareanforderungen geringer sind. Als Rechner kann nun ein alter Desktop oder ein moderner Rackserver fungieren. Das ist laut Aussage des Unternehmens dabei zweitrangig, wenn nur gewisse Hardwarefunktionen garantiert sind:

Der "PC" sollte über eine mit mindestens 800 MHz getaktete CPU und 128 MB Speicher verfügen. Für schnelle Datenverarbeitung empfiehlt das Unternehmen jedoch einen 1-GHz-Prozessor und 256 MB Speicher. Eine beliebige Netzwerkkarte sorgt für die Anbindung an das hauseigene Intranet. Der NAS-Server lässt sich dann komplett über das Netzwerk administrieren.

Einziger Wermutstropfen der Software: Zur Anbindung der internen Festplatten sind zurzeit nur 3Ware-Controller geeignet. Controller anderer Hersteller, wie beispielsweise Produkte von Adaptec, befinden sich im Moment in der Zertifizierungsphase. Controller anderer Hersteller können, müssen aber nicht unbedingt funktionieren.

Der fertige NAS-Server benötigt nach der Installation weder Tastatur noch Maus noch Grafikkarte. Er lässt sich komplett per beliebigem Browser administrieren. Das 128-MB-Modul Ancom mit der Software basiert auf einem Flash-Speicher, sodass auch nachträgliche Updates beziehungsweise Änderungen möglich sind. Die Anzahl der adminstrierbaren Festplatten ist laut Aussage von Open-E nicht begrenzt. Solange genügend Ressourcen zur Verfü-gung stehen (Steckplätze für 3Ware-Controller), können beliebig viele Festplatten eingesetzt werden. Die Module sind bei den Distributoren CTT und Assmann erhältlich. Seit Montag läuft außerdem die Aktion "Try and buy". Testmodule können bei CTT bestellt werden. Interessierte Fachhändler dürfen diese bis Ende August ausprobieren erst dann müssen die Module bezahlt werden.

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Open-E

Produkt: Ancom-NAS-Server-Software

Produktgruppe: Betriebssysteme

Zielgruppe: Assemblierer oder PC- und Server-Bauer, die NAS-Server fertigen wollen

Verfügbarkeit: ab sofort

Preis: etwa 250 Euro HEK

Verkaufsargumente: Leichter Einbau, es muss keine Software mehr installiert werden. Auf Disketten oder CD-ROM-Laufwerke kann verzichtet werden. Die Administration erfolgt über das Netzwerk.

ComputerPartner-Meinung: Gute Idee, die Betriebssystem-Software in ein Modul zu brennen. Dadurch lassen sich NAS-Server schnell und einfach und vor allem ohne Spezialkenntnisse aufbauen. Wenn das Unternehmen jetzt auch noch RAID-Controller anderer Hersteller zertifiziert, steht dem massenhaften Einsatz des Moduls nichts mehr im Wege. (jh)

Info: www.ancom

Zur Startseite