MÜNCHEN: Ein Wachstum von 63 Prozent beim reinen Lizenzumsatz kann sich auch in der verwöhnten IT-Branche sehen lassen. Bei der Navision Software PC&C Vertriebs GmbH kommt hinzu: Die kaufmännische Software wird ausschließlich über Partner verkauft. Mit einem PPS-Modul geht es jetzt auf zu neuen Ufern.Die dänische Software-Schmiede sucht sich ihre Partner sehr genau aus. Von den 104 Solution-Partnern flogen im letzten Jahr 25 raus, aber es kamen auch 30 neu an Bord. "Unser Qualitätsanspruch ist sehr hoch. Regional ist jetzt alles gut abgedeckt. Jetzt müssen wir in die vertikalen Märkte", erläutert Marketingleiter Sven Buck. Als einen wichtigen Markt führt der Hamburger zum Beispiel den sozialen Bereich an: "Alten- und Pflegeheime oder Reha-Kliniken investieren jetzt massiv in ihre EDV, zum Teil gesetzlich vorgeschrieben."
Diese Neukunden werden wenig mit dem neuen Marketingmodul für Navision Financials anfangen können. Auch der vielzitierte gewerbliche Mittelstand steht weiter ganz oben auf der Vertriebsliste. Ein wichtiger Schritt in Richtung dieser Klientel ist das neue PPS(Produktionsplanung und -steuerung)-System, das laut Navision "speziell den Bedarf mittelgroßer Fertigungsunternehmen abdeckt". Selbstredend ist das Modul in die kaufmännische Basislösung Navision Financials integriert. Um die zusätzlichen Anwender kompetent adressieren zu können, ist Buck jetzt auf der Suche nach weiteren Vertriebspartnern. "Das Gros unserer Partner kommt aus dem Handelsbereich. Jetzt brauchen wir noch fünf bis zehn wirklich gute Partner, die sich in PPS auskennen", wirbt er.
Dabei fühlt er sich von den teils mächtigen Mitbewerbern nicht bedroht: "Zehn bis 150 User sind unser Kernsegment. Da nutzen auch schon mal SAP-Kunden Navision für Profit-Center oder Niederlassungen", so Buck. Und Baan? "Da kriselt es. Der Vertrieb ist uneinheitlich. Baan macht auch schon mal direkt. Bei uns haben die Partner Vertrauen. Außerdem ist deren Entwicklungsteam überaltert", stichelt der Navision-Manager. (ld)