NCs sind für PC-Benutzer die Alternative - wenn sie welche bekommen

04.11.1997
MÜNCHEN: Fortgeschrittene PC-Benutzer machen den Einsatz von Network Computer (NC) davon abhängig, daß er zuverlässig zu handhaben ist und die gewohnte Software darauf läuft. Doch siedeln manche Marktforscher den eigentlichen Markt für NCs im Consumerbereich an.Wer PCs tagtäglich im Geschäftsleben einsetzt und infolge dessen mit der Handhabung des PCs vertraut ist, hat offensichtlich wenig Sorge, ein NC könnte an diesem Szenario viel ändern.

MÜNCHEN: Fortgeschrittene PC-Benutzer machen den Einsatz von Network Computer (NC) davon abhängig, daß er zuverlässig zu handhaben ist und die gewohnte Software darauf läuft. Doch siedeln manche Marktforscher den eigentlichen Markt für NCs im Consumerbereich an.Wer PCs tagtäglich im Geschäftsleben einsetzt und infolge dessen mit der Handhabung des PCs vertraut ist, hat offensichtlich wenig Sorge, ein NC könnte an diesem Szenario viel ändern.

Prognose 1: NC für Geschäftsanwendungen

Im Gegenteil: Laut einer nach eigenen Angaben weltweiten, repräsentativen Studie des amerikanischen Marktforschungsunternehmen Datapro mit Sitz in Delran, New Jersey, meinten 55 Prozent der befragten "fortgeschrittenen PC-Anwender" (Datapro), daß für sie ihre PCs gegen NCs eintauschen würden. Die "fortgeschrittenen" PC-Anwender, die insgesamt 23,3 Prozent der 2195 Befragten ausmachen, verbringen laut der Studie täglich im Schnitt 8,5 Stunden vor dem PC und beschäftigen sich zu 48,6 Prozent mit Programmieren, zu 42,7 Prozent mit Publishing und zu 41,5 Prozent mit Grafikentwürfen. Aber auch die 55 Prozent der Anwender, die sich selber "zwischen Anfänger und fortgeschrittenen PC-Benutzer einordnen", so Datapro, sind für den Einsatz von NCs zu haben. 65 Prozent wären bereit, ihre PCs gegen NCs einzutauschen. Diese Gruppe verbringt im Schnitt täglich 6,5 Stunden vor dem PC, wobei sie zu 38,8 Prozent mit Publishing-Software hantieren, zu 34,3 Prozent mit Programmieren und zu 31,9 Prozent mit Grafikentwürfen beschäftigt sind. Lediglich bei PC-Anfängern, die laut der Untersuchung 27,1 Prozent der Befragten stellen, ist die Skepsis gegenüber NCs deutlicher.

Doch auch hier können sich 55 Prozent den Tausch ihrer PCs gegen NCs vorstellen. Diese Benutzer verbringen im Schnitt täglich 3,5 Stunden an ihren Rechnern. Dabei greifen sie zu 65,9 Prozent auf unternehmenseigene Datenbanken zu, schreiben viel (58,3 Prozent geben Textverarbeitung an) und sorgen für Email-Kommunikation (42,6 Prozent der Befragten). Laut Angaben von Datapro wurde die Studie in den USA erstellt, doch erlaubten die Erhebungsmethoden der Studie, weltweit Schlüsse zu ziehen. (wl)

Prognose 2: NC dominiert im Consumerbereich

Damit stellt sich die Studie konträr zu der von Zona Research veröffentlichten Untersuchung, wonach der NC vor allem im Consumerbereich dominieren werde. Zona Research sagt dem NC eine mäßige Zukunft im Unternehmensumfeld voraus. Sie gehen vielmehr davon aus, daß der NC, mit Consumerelektronik wie zum Beispiel Telefon, Internetzugang und Email-TV vollgepackt, in den nächsten drei Jahren vor allem bei Privatanwendern zu finden Der Grund: Mit diesen NCs könnten Benutzer alle Funktionen in einem erhalten, die sie ortsunabhängig und doch erreichbar machen. Für das Jahr 2000 rechnen die Analysten mit zirka sechs Millionen NCs.

Im Geschäftsumfeld dagegen, sei an der Vorherrschaft von Wintel-PCs nichts mehr zu ändern.

Damit sei die Marktchance von NCs gering. Die Amerikaner beziehen sich im Geschäftsbereich vor allem auf den mäßigen Erfolg der X-Terminals. Gerade 383.000 ausgelieferte X-Terminals im Jahr 1996 zählten die Analysten, und sie gehen davon aus, daß diese Kurve in den nächsten drei Jahren gegen Null weisen wird. Das derzeit hoch gehandelte "Cost of ownership"-Argument, ist den Marktforschern auch nicht viel wert. Sie glauben nicht, daß Java-basierende Anwendungen sich gegen Windows-Anwendungen behaupten können. (wl)

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