nCube: Server-Lösungen zur Übertragung komplexer Multimedia-Daten

22.05.1998

MÜNCHEN: Die Firma nCube Deutschland GmbH entwickelt Multimedia-Server, mit deren Hilfe sich leistungsfähige Netzverbindungen für verschiedenste "On-Demand-Konzepte" realisieren lassen. Zur Vermarktung dieser Kommunikationslösungen suchen die Münchner Wiederverkäufer, die in diesem Spezialgebiet bereits erfolgreich tätig sind.Glaubt man den Prognosen von Adi Ehrnsberger, General Manager der nCube Deutschland GmbH, wird sich die Übertragung von Informationen aller Art in den nächsten Jahren grundlegend verändern. "Wir stehen vor einer Explosion, was die Anforderungen an High-End-Server-Systeme für Multimedia-Lösungen betrifft", glaubt er zu wissen.

Der Manager ist sich sicher, daß Themen wie "Video-On-Demand", "Near Video-On-Demand" sowie digitale Bildübertragung über Intra- und Internet in Zukunft den Anbietern und damit auch der Hardware immer höhere Leistungen abfordern werden. Als Beispiel nennt er Schulungsmöglichkeiten von Angestellten durch Live-Video-Übertragung (Fachbegriff: "Distance Learning"). Auf dem Server sind Filmsequenzen abgelegt, die per Abruf an den Adressaten gesendet werden. Anstatt langweilige und damit ineffiziente Mailings zu verfassen, könnten die Firmen kurze Videos mit Schulungs- oder Informationsinhalten an jeden Arbeitsplatz intern oder extern versenden und damit die Gesamtproduktivität und Flexibilität des Unternehmens steigern. Die Anschaffungskosten eines solchen Systems im Verhältnis zur erzielten Produktivitätssteigerung sind nach Angaben von Ehrnsberger "Peanuts".

Einstiegsklasse ab 100.000 Mark

Die Technik hinter der sogenannten "Hypercube"-Architektur basiert auf einem System parallel arbeitender Prozessoren, bei dem jeder Prozessorknoten eine Single-Chip-CPU mit eigenem lokalem Speicher enthält. Aufgrund dieses Aufbaus besitzt jeder Knoten

ausreichend Speicherkapazitäten, um unabhängige Rechenoperationen durchführen zu können. Laut Herstellerangaben wird mit diesem System ein Vielfaches an Leistung gegenüber konkurrierenden Produkten am Markt erreicht. In der maximalen Ausbaustufe des Systems sollen bis zu 20.000 MPEG Video-Streams gleichzeitig über den Server geschickt werden können. Für Pilotprojekte und firmeninterne Testsysteme, hat das Unternehmen seit kurzem den "Media Cube 30" als Einstiegsmodell in der Preisklasse ab 100.000 Mark im Programm. Der Server in Form eines Desktop-PCs pumpt bis zu 270 Videostreams gleichzeitig und läßt die Speicherung von maximal 1.500 Stunden Bildmaterial zu. Der Hersteller legt Wert darauf, daß auch der kleine Server voll ausbaufähig ist, so daß der Kunde bei steigenden Anforderungen unter keinen Umständen zu einem Systemwechsel gezwungen ist.

Systemintegratoren mit Spezialwissen gesucht

Großkunden, wie beispielsweise Fernsehanstalten und Telekommunikationsunternehmen, wickeln ihre Aufträge keineswegs ausschließlich über den Hersteller ab", erklärt Ehrnsberger gegenüber ComputerPartner. Vielmehr sei in diesem Nischenmarkt der Kontakt zu mittelständischen Unternehmen mit Spezialwissen gefragt. Kompetenz und Flexibilität sei hier für den Kunden wichtig. "Wir suchen hauptsächlich Systemintegratoren, welche Hard- und Softwarelösungen für breitbandige Kommunikationstechniken installieren. Idealerweise haben unsere Partner bereits potentielle Großkunden an der Hand, mit denen unsere Applikationen umgesetzt werden können.

Außerdem glauben wir, daß sich die Händler mit dieser Technik auf den Markt von morgen vorbereiten können, um ihr Fortbestehen zu sichern", resumiert der Manager abschließend. (akl)

Der "Media Cube 30" ist das Einsteigermodell von nCube in die Riege der Multimedia-Server.

Einsatzgebiet des Media-Servers ist die breitbandige Übertragung von Informationen per Funk oder über Fast Intranet zum Kunden oder Endanwender.

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