NEC-Mitsubishi: über Preispolitik Druck auf Wettbewerber erhöhen

15.11.2001
Am 1. November übernahm Ernst Holzmann den Chefsessel der NEC-Mitsubishi Electronics Display Deutschland. Über eine aggressivere Preispolitik im CRT- und LCD-Bereich rechnet Hozmann sich gute Chancen auf einen der vorderen Plätze im Markt aus.

Überraschend hatte der bisherige Deutschlandchef Wolf Brückmann das japanische Monitor-Joint-Venture NEC-Mitsubishi verlassen. Seine Nachfolge trat zum 1. November Ernst Holzmann, vorher General-Manager der Business-Development-Division bei der Europa GmbH, an. Holzmanns Verantwortungsbereich als neuer Deutschland-Geschäftsführer umfasst die DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz), die Benelux-Staaten, Griechenland und die Türkei sowie das lokale OEM-Geschäft für die aufgezählten Regionen (siehe dazu Kasten).

Bei den Mitarbeitern scheint sich das Bedauern über Brückmanns plötzlichen Ausstieg in Grenzen zu halten. "Meine wichtigste Aufgabe ist es erst mal, eine interne und externe Analyse aufzustellen, wo jetzt Verbesserungsbedarf notwendig ist", erklärt Holzmann gegenüber ComputerPartner. Die Mitarbeiter seien jetzt "aber wieder hochmotiviert" und er könne sich auf "ihre guten Kontakte zu den Kunden verlassen", ergänzt der neue Deutschlandchef.

Extern liegt dem Manager vor allem "eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Handel" am Herzen. "Es sind hier Aufgaben vernachlässigt worden", meint er, ohne allerdings seinen Vorgänger zu erwähnen. Außerdem will Holzmann vor allem die beiden Marken stärken: Über entsprechendes Marketing und eine aggressivere Preispolitik. "Am 12. November haben wir für CRTs und LCDs neue Preispunkte gesetzt. Wir werden dadurch den Druck auf unsere Wettbewerber erhöhen", so der Manager. Sein Ziel dabei: "Wir positionieren uns künftig als A-Brand mit dem besten Preis-LeistungsVerhältnis."

So kostet der 15-Zoll-LCD "1550V" im Handel ab sofort 999 Mark, der 18-Zöller "1830" nur noch 2.499 Mark. "Trotz der Preissenkungen ist dabei für unsere Partner immer noch eine zweistellige Marge drin", versichert Holzmann.

Außerdem wird der neue Deutschlandchef spezielle Demoprogramme für den Wiederverkauf einführen: Die neuen Produkte kann der Partner künftig zu Demo-Konditionen erwerben, die 40 Prozent unter dem Standard-HEK (Händlereinkaufspreis) liegen. Bereits für das diesjährige Weihnachtsgeschäft soll der Wiederverkauf von diesem Programm profitieren.

Ebenfalls intensivieren will Holzmann die Zusammenarbeit mit den Distributoren. Derzeit arbeitet NEC-Mitsubishi in Deutschland mit Ingram Macrotron, Computer 2000, Peacock, Lion und für den Mitsubishi-Brand mit Comline zusammen. "Wir wollen künftig die Geschäfte mit unseren Distributoren ausweiten: Da ist durchaus noch Potenzial vorhanden", sagt Holzmann. Zusätzlich habe der Hersteller auch in den Nachbarmärkten, in der Schweiz und in Österreich, noch Nachholbedarf: "Bei unseren Marktanteilen können wir da noch einiges nach oben bewegen." Vertriebsmitarbeiter für die beiden Länder hat der Hersteller bereits eingestellt.

Für das vierte Quartal rechnet Holzmann "mit einer Stabilisierung des Geschäftsverlaufs". "Laut GfK haben die Anbieter im August und September 750.000 CRTs und 185.000 LCDs verkauft. Es gibt also durchaus Nachfrage: Es liegt an uns, dieses Potenzial auch zu nutzen."

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ComputerPartner-Meinung:

Das japanische Joint-Venture, bestehend aus den beiden Traditionsmarken NEC und Mitsubishi, hat sich nach eineinhalb Jahren Marktpräsenz erfolgreich im europäischen Markt etabliert. Dabei die Zwei-Marken-Strategie beizubehalten (Mitsubishi für Highend-CRTs und NEC für LCDs als auch CRTs) hat sich als richtig erwiesen. (ch)

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