Der Münchner Bausoftware-Spezialist Nemetschek will sich nach deutlichen Gewinnzuwächsen wieder offensiv am Markt bewegen. Wie das Handelsblatt berichtet, denkt Vorstandschef Gerhard Weiß derzeit "intensiv über Akquisitionen" von Wettbewerbern nach.
Weiß begründet den neuen aggressiven Auftritt mit der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung des Herstellers: Nemetschek konnte seinen Nettogewinn im ersten Halbjahr des Geschäftjahres 2005/06 gegenüber entsprechenden Vorjahresquartal um 2,5 Millionen auf 4,1 Millionen Euro steigern. Der Umsatz wuchs um sechs Prozent auf 24,9 Millionen Euro.
Hauptverantwortlich für diese Zahlen ist Nemetscheks Auslandgeschäft. Hier erzielte der Hersteller ein Umsatzplus von rund zehn Prozent. Im Inland hat das Unternehmen hingegen noch immer mit der konjunkturell schwachen Situation in der Baubranche zu kämpfen.
Bis vor drei Jahren hatte Nemetschek in regelmäßigen Abständen zahlreiche Firmen übernommen. Nach Jahren der Zurückhaltung und kräftigem Personalabbau kaufte der Hersteller im März 2005 mit der österreichischen Ing. Auer erstmals wieder einen Wettbewerber.
Welche Unternehmen auf der Einkaufsliste stehen, bleibt vorerst im Dunkeln. Weiß gab gegenüber dem Handelsblatt nur an, dass er Firmen mit einem Umsatz über zehn Millionen Euro fokussiere, die dem eigenen Unternehmensbereich "Gebäudemanagement" auf die Sprünge helfen könnten. (aro)