IDC: Schwellenländer erholen sich

Netbooks haben PC-Weihnachtssaison in EMEA gerettet

21.01.2010

Der westeuropäische Markt hat im vierten Quartal 2009 von privaten Weihnachtseinkäufen speziell in den Segmenten Netbooks und All-in-One-PCs (AIOs) profitiert. Letztere haben laut IDC auch den Desktop-Markt wieder vorangetrieben. Im B2B-Bereich haben die Hersteller aber weiter im Trüben gefischt. Die Verkäufe von kommerziell genutzten Desktop-PCs und portable Rechner haben sich in dem Segment gegenüber dem dritten Quartal 2009 etwas erholt, blieben in Westeuropa aber im Minus verglichen mit dem Vorjahresquartal.

Russland & Co. rappeln sich wieder

Nachdem die Verkäufe in Zentral- und Osteuropa ein Jahr zuvor stark ins Minus gerutscht sind und sich bis Q3/09 nicht wirklich erholt haben, ist der Markt Ende 2009 mit 10,1 Prozent oder 5,8 Millionen Systemen wieder deutlich angesprungen. Zweistellige Wachstumsraten in den meisten Ländern der Nahostregion haben auch Rest-EMEA (Nahost und Afrika) im vierten Quartal ein Wachstum von 17,5 Prozent beschert.

IDC-Analystin Stefania Lorenz zufolge haben die Notebook-Verkäufe in Zentral- und Osteuropa Ende 2009 mit 37,5 Prozent alle Erwartungen übertroffen. Einbrüche von 16 Prozent im Desktop-Markt der Region haben die Analysten nicht überrascht. Der Notebook-Markt in Rest-EMEA (MEA) ist im vierten Quartal 2009 verglichen mit dem Vorjahresquartal mit 57,5 Prozent besonders stark gewachsen.

Im Gesamtjahr 2009 registriert Lorenz aufgrund der vorläufigen IDC-Zahlen für den PC-Markt in CEMA (Zentral- und Osteuropa, Nahost und Afrika) ein Minus von 14 Prozent. Bei Einbrüchen von bis zu über 70 Prozent in manchen Ländern der Region Ende 2008 darf dies auch nicht wundern. Zu nennen sind in dem Zusammenhang besonders die einstigen Boom-Märkte Türkei, Ukraine und Russland, die nun wieder zum alten Wachstum zurückfinden sollen, ebenso Südamerika, so die Hoffnungen vieler Hersteller.

Die globale Wirtschaftskrise hat dem PC-Markt in EMEA zwar geschadet, die boomenden Netbook-Verkäufe und das rapide Wachstum im TK-Channel haben aber dazu beigetragen, dass sich die Anbieter einer starken Consumer-Nachfrage erfreuen konnten, was die Markteinbrüche teilweise wieder wettgemacht hat, merkt IDC-Vize Karine Paoli an.

Weiter sagt sie: "2010 wird der Markt nicht nur von einem Wiederanziehen der Business-Ersatzbeschaffungen, sondern von einer fortgesetzten Erholungen in CEE (Zentral- und Osteuropa) profitieren. Windows 7 und neue, günstige ultraportable Geräte werden auch die Verkäufe im Consumer-Bereich weiter beflügeln. Die Marktbedingungen bleiben aber hart, weil der Wettbewerb einen fortgesetzten Preisdruck mit sich zieht." Dennoch rechnet Paoli damit, dass der Markt wächst, was den Herstellern sowohl in Westeuropa als auch in den Schwellenländern gute Chancen vermittelt.

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