Der auf der Firefox-Plattform basierende Internetbrowser Netscape Navigator 9 steht ab sofort in der finalen Version zum Download bereit. Die aktuelle Version richtet sich als Cross-Platform-Software sowohl an Nutzer von Windows wie auch von MacOS X und Linux. Netscape war einige Zeit ausschließlich Windows-Nutzern vorbehalten, mit der Veröffentlichung der Beta-Version im Frühjahr holte man jedoch auch die alternativen Betriebssysteme wieder zurück ins Boot (pressetext berichtete).
Zu den wichtigsten Neuerungen zählen die Netscape-Programmierer die neue Bedienoberfläche des Browsers, die URL-Korrektur, wodurch Tippfehler beim Eingeben von Webadressen automatisch ausgebessert werden, sowie das LinkPad. Dabei handelt es sich um ein Feld, in dem der User URLs kurzfristig abspeichern kann, um die Seite zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu besuchen. Dieses temporäre Lesezeichen wird nach dem erneuten Aufrufen der Seite automatisch gelöscht. Die Netscape-Sidebar wartet mit einer weiteren interessanten Funktion auf. Sie besitzt einen Mini-Browser, der die Anzeige von weiteren Seiten abseits der Tab-Struktur erlaubt. Somit können in einem Fenster zwei Webseiten parallel betrachtet werden.
Seit der Version 8 basiert Netscape auf der Open-Source-Technologie des Firefox-Browsers. Bislang fehlte allerdings die Möglichkeit, auch Erweiterungen aus dem Firefox-Portfolio nutzen zu können. Mit der aktuellen Version ändert sich auch das. Die Installation aller Add-ons, die unter Firefox 2.x funktionieren, wird nun auch von Netscape unterstützt. Ein weiteres Feature ist vor allem für Anwender interessant, die oft mit vielen Tabs arbeiten und somit hohe Anforderungen an den Hauptspeicher stellen. Der Browser kann ohne Verlust der geöffneten Tabs neu gestartet werden. Erleichtern soll der Netscape-Browser auch die Online-Arbeit jener User, die häufiger Eingaben in Internetformularen vornehmen. Der Browser erlaubt es nun, Eingabefelder je nach Bedarf zu vergrößern.
Mit Version 9 wollen die Entwickler wieder an jene Erfolge anknüpfen, die der Browser in den 90er-Jahren hatte, als Netscape nahezu jedem Internetsurfer ein Begriff war. Mit dem Aufstieg des Internet Explorers verlor Netscape jedoch laufend an Boden. Mittlerweile gehört der Browser dem US-Internetprovider AOL http://www.aol.com . Der Navigator 9 steht nur in englischer Sprache zur Verfügung, ob es eine deutsche Version geben wird, steht nicht fest. (pte/ wl)