Networld + Interop

06.04.1999

LAS VEGAS: Grundlegend neue Technologien waren auf der diesjährigen Networld + Interop in Las Vegas nicht zu bewundern. Allerdings sind jetzt etliche Verfahren bis zur Marktreife entwickelt.Im Gegensatz zur letztjährigen Networld + Interop, als DSL und die Konvergenz von Sprach- und Datennetzen für Furore sorgten, wartete die 99er Auflage nicht mit Revolutionärem auf. Doch zum Beispiel wurden Router mit höheren Bandbreiten im Terabit-Bereich und der erste Glasfaser-Switch für Storage Area Networks (SAN) vorgestellt.

Cisco-Cheftechnikerin Judith Estrin wies in ihrer Keynote darauf hin, daß das Internet in nur vier Jahren die Welt in einem Maße verändert habe, wofür das Radio fast 40 Jahre gebraucht habe. Um hier weiterzuschreiten, seien einige tiefgreifende Veränderungen der Infrastruktur vonnöten, wie sie schon begonnen hätten. Neue Informationsgeräte wie Webtelefone und Navigationsgeräte in Autos verlangten nach neuen Breitbandtechnologien und einem auf der Pakettechnik aufbauenden Übertragungsmodus. Nicht von Punkt zu Punkt, sondern wie Wolken vom Wind getrieben würden künftig die Daten immer mehr ihren Weg von Absender zu Empfänger suchen. Der einheitliche Standard, der das möglich macht, ist das Internet-Protokoll (IP). Die Integration von Sprache, Daten und Audio/Video im Internet erfordert noch einige technische Durchbrüche und eine Vereinheitlichung der Übertragungsform, darin ist sich Estrin mit ihrer Kollegin Jeannette Symons einig. Die Chefdesignerin von Ascend ist der Meinung, daß wir noch ein gutes Stück davon entfernt sind, eine Web-Seite so schnell verfügbar zu haben wie eine Telefonverbindung.

Gute Chancen, sich hier zu profilieren, werden einigen Start-up-Firmen zugesprochen, denen die Networld-Messeleitung eigens zwei Hallen zur Verfügung gestellt hat. Mit der zunehmenden Bedeutung des Internet als Datennetz für Unternehmen, hier ist insbesondere an virtuelle private Netze (VPN) zu denken, wächst auch der Bedarf an Sicherheit. Laut IDC wachsen die Umsätze mit Security-Software zwischen 1997 und 2002 von 2,03 auf 7,41 Milliarden Dollar um 30 Prozent jährlich. (kh)

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