Netzwerk-Verlierer: 3Com, Cabletron, Foundry, Lucent

22.12.2000
Die Umsätze der geschrumpften 3Com im zweiten Fiskalquartal 2001 (Stichtag: 1. Dezember) nahmen naheliegenderweise ab: Um 35 Prozent von 1,21 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf 789,5 Millionen Dollar aktuell. Den Nettoverlust bezifferte das Unternehmen auf 142,4 Millionen Dollar (Vorjahresquartal: 177,3 Millionen Dollar Gewinn). Doch 3Com führt einen Gutteil des Verlustes, der daher rühre, dass TK-Anbieter und ISPs (Internet Service Prov) zu wenig geordert hätten, auf außergewöhnliche Abschreibungen zurück. Ohne diese läge der operative Fehlbetrag bei "nur" 52,4 Millionen Dollar. Bei größeren außergewöhnlichen Ausgaben bleibt es auch in Zukunft: Zum einen will der Netzwerker die investitionsunwilligen TK-Anbieter künftig mit einer eigenen Tochter namens "Commworks" bearbeiten. Zum anderen ist ein Umstrukturierung geplant. 3Com will Kosten senken und, wie Präs Bruce Claflin ankündigte, binnen neun Monaten wieder ein "besche Umsatzplus" erzielen. Einen hysterisch zu nennenden Kursverfall zog die Meldung des US-Netzwerkers Foundry nach sich, die Gewinne für das vierte Quartal (Stichtag: 1. Dezember) fielen unter Erwartung ("Gewinnwarnung") aus. Zwar rechnet der Ausrüster von ISPs (Internet Service Prov) und Unternehmen für das vierte Fiskalquartal mit einer Umsatzverdoppelung auf rund 105 Millionen Dollar gegenüber 55 Millionen im Vergleichsquartal 1999, doch seien die Gewinne weit unter Planung. Schuld daran seien auch in diesem Fall ISPs und E-Kommerz-Unternehmen - sie hätten nicht geordert wie angenommen. Da laut Foundry auch der Ausblick auf das kommende Quartal trüber sei als erhofft, strafte die Börse das Unternehmen mit einem 45prozentigen Kursverlust ab. Lucent, eigenen Angaben zufolge weltgrößter Ausrüster für Telekommunikation, mußte gerade nicht nur liegen gebliebene Produkte im Wert von 450 Millionen Dollar von Integrationen und Distributoren zurück kaufen, sondern muss offensichtlich gewaltig sparen: Rund eine Milliarde Dollar weniger will das Unternehmen im kommenden Jahr ausgeben. Dass das nur mit Stellenstreichungen zu bewerkstelligen ist, machte Neu-CEO Henry Schacht unmändlich klar. Zugleich erklärte er, das Unternehmen werde im ersten Fiskalquartal (Stichtag: 31. Dezember) Verluste machen: zwischen minus 25 bis 30 Cent je Aktie. Dass seine Umsatzprognose für das erste Quartal um 20 Prozent schlechter ausfiel als veranschlagt, wundert nach all den Lucent-Meldungen der letzten Monate niemand: Das weltweit über 125.000 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen ist mit Restrukturierung, dem Ankurbeln des verschlafenen optischen Netzkomponetengeschäfts und Spin-offs beschäftigt - zu sehr, um sich um das Tagesgeschäft und die Umsetzung von Forschungsergebn aus den "Bell Laboratories" in verwertbare Netzwerkprodukte kümmern zu können. Die Börse quittierte die erneute Hiobsbotschaft wie gewohnt: Ein Aktienabschlag von zehn Prozent erfolgte, womit Lucent aktuell um fast 80 Prozent weniger wert ist als am 1. Januar 2000. Von dem viergeteilten Netzwerkausrüster Cabletron war zu hören, er habe einen besche operativen Gewinn gemacht. Für das dritte Quartal (Stichtag: ) wies das Unternehmen einen Nettogewinn von 6,9 Millionen Dollar. Inklusive außergewöhnlicher Belastungen ergibt sich jedoch ein Verlust in Höhe von 35,5 Millionen Dollar. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte Cabletron noch einen Nettogewinn von 22 Millionen Dollar erzielt. Den Umsatz steigerte das Unternehmen um zehn Prozent auf 265,3 Millionen Dollar (Vorjahrsquartal: 241,1 Millionen). Hauptsächlich Unternehmensausrüster "Enterasys Network" war mit 205,8 Millionen Dollar (plus acht Prozent) für die Einnahmen verantwortlich. MAN-Anbieter "Riverstone Networks" erzielte 26,8 Millionen Dollar (plus 30 Prozent). Die Netzwerk-Management-Abteilung "Aprisma" konnte 19,7 Millionen Dollar (plus 50 Prozent) erwirtschaften, und 13 Millionen Dollar (plus 91 Prozent) steuerte die Consulting-Firma "Global Network Technology Systems" bei. CEO Piyush Patel zeigte sich sehr angetan von dem Ergebnis und erklärte, die Kundennachfrage habe gezeigt, wie richtig die Fokussierung respektive Vierteilung gewesen sei. (wl)

Die Umsätze der geschrumpften 3Com im zweiten Fiskalquartal 2001 (Stichtag: 1. Dezember) nahmen naheliegenderweise ab: Um 35 Prozent von 1,21 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf 789,5 Millionen Dollar aktuell. Den Nettoverlust bezifferte das Unternehmen auf 142,4 Millionen Dollar (Vorjahresquartal: 177,3 Millionen Dollar Gewinn). Doch 3Com führt einen Gutteil des Verlustes, der daher rühre, dass TK-Anbieter und ISPs (Internet Service Prov) zu wenig geordert hätten, auf außergewöhnliche Abschreibungen zurück. Ohne diese läge der operative Fehlbetrag bei "nur" 52,4 Millionen Dollar. Bei größeren außergewöhnlichen Ausgaben bleibt es auch in Zukunft: Zum einen will der Netzwerker die investitionsunwilligen TK-Anbieter künftig mit einer eigenen Tochter namens "Commworks" bearbeiten. Zum anderen ist ein Umstrukturierung geplant. 3Com will Kosten senken und, wie Präs Bruce Claflin ankündigte, binnen neun Monaten wieder ein "besche Umsatzplus" erzielen. Einen hysterisch zu nennenden Kursverfall zog die Meldung des US-Netzwerkers Foundry nach sich, die Gewinne für das vierte Quartal (Stichtag: 1. Dezember) fielen unter Erwartung ("Gewinnwarnung") aus. Zwar rechnet der Ausrüster von ISPs (Internet Service Prov) und Unternehmen für das vierte Fiskalquartal mit einer Umsatzverdoppelung auf rund 105 Millionen Dollar gegenüber 55 Millionen im Vergleichsquartal 1999, doch seien die Gewinne weit unter Planung. Schuld daran seien auch in diesem Fall ISPs und E-Kommerz-Unternehmen - sie hätten nicht geordert wie angenommen. Da laut Foundry auch der Ausblick auf das kommende Quartal trüber sei als erhofft, strafte die Börse das Unternehmen mit einem 45prozentigen Kursverlust ab. Lucent, eigenen Angaben zufolge weltgrößter Ausrüster für Telekommunikation, mußte gerade nicht nur liegen gebliebene Produkte im Wert von 450 Millionen Dollar von Integrationen und Distributoren zurück kaufen, sondern muss offensichtlich gewaltig sparen: Rund eine Milliarde Dollar weniger will das Unternehmen im kommenden Jahr ausgeben. Dass das nur mit Stellenstreichungen zu bewerkstelligen ist, machte Neu-CEO Henry Schacht unmändlich klar. Zugleich erklärte er, das Unternehmen werde im ersten Fiskalquartal (Stichtag: 31. Dezember) Verluste machen: zwischen minus 25 bis 30 Cent je Aktie. Dass seine Umsatzprognose für das erste Quartal um 20 Prozent schlechter ausfiel als veranschlagt, wundert nach all den Lucent-Meldungen der letzten Monate niemand: Das weltweit über 125.000 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen ist mit Restrukturierung, dem Ankurbeln des verschlafenen optischen Netzkomponetengeschäfts und Spin-offs beschäftigt - zu sehr, um sich um das Tagesgeschäft und die Umsetzung von Forschungsergebn aus den "Bell Laboratories" in verwertbare Netzwerkprodukte kümmern zu können. Die Börse quittierte die erneute Hiobsbotschaft wie gewohnt: Ein Aktienabschlag von zehn Prozent erfolgte, womit Lucent aktuell um fast 80 Prozent weniger wert ist als am 1. Januar 2000. Von dem viergeteilten Netzwerkausrüster Cabletron war zu hören, er habe einen besche operativen Gewinn gemacht. Für das dritte Quartal (Stichtag: ) wies das Unternehmen einen Nettogewinn von 6,9 Millionen Dollar. Inklusive außergewöhnlicher Belastungen ergibt sich jedoch ein Verlust in Höhe von 35,5 Millionen Dollar. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte Cabletron noch einen Nettogewinn von 22 Millionen Dollar erzielt. Den Umsatz steigerte das Unternehmen um zehn Prozent auf 265,3 Millionen Dollar (Vorjahrsquartal: 241,1 Millionen). Hauptsächlich Unternehmensausrüster "Enterasys Network" war mit 205,8 Millionen Dollar (plus acht Prozent) für die Einnahmen verantwortlich. MAN-Anbieter "Riverstone Networks" erzielte 26,8 Millionen Dollar (plus 30 Prozent). Die Netzwerk-Management-Abteilung "Aprisma" konnte 19,7 Millionen Dollar (plus 50 Prozent) erwirtschaften, und 13 Millionen Dollar (plus 91 Prozent) steuerte die Consulting-Firma "Global Network Technology Systems" bei. CEO Piyush Patel zeigte sich sehr angetan von dem Ergebnis und erklärte, die Kundennachfrage habe gezeigt, wie richtig die Fokussierung respektive Vierteilung gewesen sei. (wl)

Zur Startseite