Was tun gegen Cisco?

Netzwerker mit gemischten Aussichten

25.08.2009

SMB Netzwerker

Auch kleinere Netzwerker, wozu unter anderem Allied Telesis, D-Link, Netgear, SMC Networks und Zyxel sowie die deutschen Unternehmen Devolo, Lancom und Funkwerk zu zählen sind, können sich ihrer Geschäfte nicht wirklich sicher sein.

Nicht nur wegen der Wirtschaftskrise, die bei den Genannten samt und sonders für deutliche Umsatzrückgänge sorgte, sondern auch wegen der entweder ausbleibenden Geschäfte mit SoHo- und Heimnetzkunden, wegen hausgemachter Fehler oder auch der Ankündigung Ciscos, sich den SMB-Markt nicht länger entgehen zu lassen.

Eins von Probleme von Netgear: die Menge der Produkte.
Eins von Probleme von Netgear: die Menge der Produkte.
Foto: Netgaer

Beispielsweise Netgear: Der SMB-Netzwerker, der hierzulande jahrelang das SoHo- wie das Retailgeschäft dominierte und über Partner SMB-Kunden mit einem breiten Portfolio bedienen konnte, ließ in den vergangenen acht Monaten so deutlich Federn, nicht zuletzt auch bei seinen Mitarbeitern, so dass er laut dem Nürnberger Konsumforscher GFK Anbietern wie Belkin, etwa im Segment WLAN-Router, das Zepter überlassen musste. Die aktuelle Schwäche Netgears zog andere Retailkonkurrenten noch oben, darunter auch Cisco-Tochter Linksys. Zwar ist Netgear mit seinem Portfolio der ProSafe-Serie ein sicherer Channel-Partner, doch er unterschätzt, wie schnell seine Schwäche Konkurrenten Marktvorteile verschafft.

Ebenso verlor Allied Telesis nach seinem jähen Stopp seiner Geschäfte mit Service Providern Anfang vorigen Jahres den Faden: Das Unternehmen, das jahrelang zu den größten Netzkarten-Partner n der Deutschen Telekom gehörte und unverhüllt Ambitionen zeigte, bei Enterprise-Kunden eine gewichtige Rolle zu spielen, ist derzeit wieder damit beschäftigt, womit es eigentlich nichts mehr zu tun haben wollte: Es stellt immer wieder Netzwerkkomponenten vor, so zuletzt mit dem Managed-Layer 2-Switch AT-9000/52 eine Gigabit-Komponente mit 48 GBit/s-Kupfer- und vier SFP-Ports. Doch von vormals beanspruchten Lösungsanspruch ist das japanische Unternehmen weit entfernt - trotz seines Anspruches, ein sogenannter End-to-end-Anbieter zu sein und demzufolge Kunden und Partner langfristig zu binden.

Core-Switches sollen D-Link zu einem Cisco-Konkurrenten machen.
Core-Switches sollen D-Link zu einem Cisco-Konkurrenten machen.
Foto: D-Link

Ähnliches gilt für D-Link. Die Karriere des Netzwerkers im Mittelstand war beachtlich, doch der Aufstieg in die erste Liga der Netzwerker ist dem taiwanischen Anbieter bisher nicht gelungen. Zwar beschäftigt allein D-Link Deutschland rund 100 Mitarbeiter in Eschborn, mehr als Extreme und Enterasys zusammen und mehr als doppelt soviel wie die Konkurrenten Netgear, SMC und Allied Telesis zusammen, doch man setzte im Hauptquartier in Taipeh andere Prioritäten. Die Konsequenz: Den kostspieligen Enterprise-Markt mit langen Projektzyklen überließ das Unternehmen Cisco und anderen. Und obwohl D-Link in Asien seit Jahren Cisco immer wieder herausfordert und es erst vor kurzem mit dem Markeintritt der Chassis-Switch-Serie DES-7200 seinen Anspruch erneuerte, sich im Enterprise-Segment, das heißt bei größeren mittelständischen Unternehmen zu etablieren, auch über Partner, die allerdings erst noch rekrutiert werden müssen, ist die Marschrichtung des Netzwerkers weiterhin geprägt von dem SMB-Ansatz.

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