Netzwerker Pandatel liquidiert sich selbst

20.08.2007

Der seit Jahren taumelnde Netzwerkausrüster Pandatel AG (http://http://www.pandatel.de) hat seine Liquidierung beschlossen. Damit sollen die Ansprüche von Aktionären zufriedengestellt werden, lautet die Begründung des in Hannover ansässigen Unternehmens.

Den Antrag hatte Mehrheitsaktionär Dowslake Venture Ltd. bereits am 28. März 2007 gestellt. Downslake, bei Pandatel im November 2005 eingestiegen, begründete seinen Antrag vor allem mit "wirtschaftlichen Erwägungen". "Trotz der durchgeführten Restrukturierung ist angesichts des älter werdenden Produktportfolios nicht mehr zu erwarten, dass die Gesellschaft dauerhaft profitabel arbeiten wird", schrieb damals Downslake. Jetzt erklärte Pandatel, die Mehrheit der Aktionäre habe sich auf der Hauptversammlung am 15. August für die Liquidation ausgesprochen.

Allerdings stellten Minderheitsaktionäre "einen Antrag auf Sonderprüfung, im Wesentlichen bezogen auf das Jahr 2006". Eine Reihe von Aktionären hatte sich schon gegen den Mehrheitsaktionär Dowslake Venture gewehrt und vor Gericht gegen die Übernahme geklagt.

Der Netzwerker, im Jahr 1989 als Pan Dacom Telekommunikation GmbH in Hamburg gegründet und seit 1999 an der Börse, kämpfte seit Jahren um seine Existenz. Diverse Restrukturierungen - zuletzt Ende 2005, als zwei Drittel der Mitarbeiter gehen mussten und zwei von drei Standorten geschlossen wurden - nützten nichts. Der Anbieter von Ethernet- und Glasfaser-Lösungen für Carrier und (wenige) Unternehmen machte zu wenig Umsatz und zu viele Verluste.

Für das Jahr 2006 bilanzierte die AG ein negatives Ebitda von 6,3 Millionen Euro bei einem Umsatz von 9,1 Millionen Euro. In der damaligen Ad-hoc-Meldung vom 28. März 2007 fand sich auch der Satz: "Dowslake Venture Ltd. und der seit einem Jahr amtierende Vorstand konzentrierten sich hauptsächlich darauf, die Finanzreserven zu schonen und den Verlust zu minimieren." Wolfgang Leierseder

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