Virtualisierung und Cloud Computing

Neue Anforderungen an das Server-Management

Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Einrichten des Servers

Die Aufgaben beim Setup eines physischen Servers umfassen die Einrichtung des Betriebssystems, der Service Packs, der Patches und ähnlicher Softwarebausteine. Die benötigten Softwaremodule werden entweder von einer CD/DVD, einem ISO-Image oder einem zentralen Image-Server bereitgestellt. Die Setups können manuell oder automatisiert erfolgen. Letzteres reduziert den Zeitaufwand für den Administrator. Beim Einsatz von virtuellen Servern ergaben sich neue Anforderungen. Zwar lassen sich auch virtuelle Server nach dem gleichen Verfahren einrichten, doch dabei verschenkt man einige Vorteile der Virtualisierung. Die Techniken der Server Virtualisierung sehen in der Regel Templates oder Image-Pools vor. Aus diesen werden dann die individuellen Server-Instanzen abgeleitet. Die bei physischen Servern oftmals verwendeten Server Deployment Tools mit ihren Skripten zur Automatisierung entfallen hingegen bei virtuellen Strukturen oder erhalten einen anderen Stellenwert. Bei der Migration eines bestehenden physischen Server in eine virtuelle Umgebung kommen darüber hinaus neue Werkzeuge zum Einsatz: die P2V-Tools. Diese vereinfachen den Transfer eines physischen Servers in eine virtuelle Umgebung. Für standardisierte System erfolgt dies vollautomatisch und ohne Zutun des Administrators.

Server-Monitoring und Optimierung

Mit der Betriebsphase beginnt auch das Überwachen der Server. Dazu bietet der Markt eine Vielzahl an Monitoring Tools (siehe auch: "Was Server-Management-Tools leisten"). Diese reichen vom einfachen Ping bis hin zu komplexen Überwachungs-Suiten für Geschäftprozesse. Monitoring-Tools arbeiten oftmals mit lokalen Agenten auf den zu überwachenden Servern. Alternativ ist mittels SNMP auch eine agentenlose Überwachung der Server möglich. Beim End-To-End-Monitoring erfolgt die Leistungsmessung aus der Sicht des Benutzers. Dazu sind aber komplexere Monitoring-Hilfen notwendig. All die Werkzeuge und Techniken zur Serverüberwachung lassen sich prinzipiell auch für virtuelle Systeme einsetzen. Dabei sollte man aber beachten, was man eigentlich misst. Die virtuellen Maschinen erhalten die CPU immer nur im Zeitscheibenverfahren anteilig zugewiesen. Die Auslastung und andere Messwerte eines virtuellen Servers sind also immer in Korrelation mit dem Host und anderen virtuellen Gästen zu sehen. Eine 1:1-Übertragung der Messewerte ist nur schwer machbar.

Zur Startseite