Neue Bandspeichertechnologie zur Lizenz freigegeben

24.04.1998

MÜNCHEN: Linear Tape Open-Technology heißt eine neue Band-Architektur, die aus der Zusammenarbeit von IBM, Hewlett-Packard und Seagate hervorging.Trotz sinkender Festplattenpreise ist Datenspeicherung auf Tapes immer noch die billigste Backup-Lösung, zumindest in Unternehmen. Verwirrend ist jedoch die Vielzahl an unterschiedlichen Datenformaten. Was vor paar Jahren auf Bändern verbannt wurde, ist heute oftmals nicht mehr lesbar: die neuen Bandlaufwerke können mit den "alten" Datenformaten nichts mehr anfangen. Den Bedarf an einheitlichen, zueinander kompatiblen und langlebigen Formaten bei der Bandspeicherung haben nun auch HP und IBM entdeckt. Zusammen mit dem Speicherspezialisten Seagate haben sie bereits im November letzten Jahres ihre prinzipielle Bereitschaft zur Einführung einer neuen Magnetbandtechnologie erklärt. Erste Früchte dieser Zusammenarbeit wurden nun Anfang April bekanntgegeben: die Linear Tape Open-Technologie (LTO). Auf dieser offenen Tape-Architektur beruhen gleich zwei neue Formate: Ultrium und Accelis. Während Ultrium für Einzelspulengeräte mit einer Maximalkapazität von 200 GB entwickelt wurde, soll das Accelis-Format relativ schnelle Datenzugriffe auf Cartridges ermöglichen. Die Zugriffszeiten sollen dabei zehn Sekunden nicht überschreiten, womit sich die im Accelis-Format gespeicherten Daten auch für den Online-Betrieb eignen würden. Mit ihrer LTO-Technologie erhoffen sich die Mitstreiter ein größeres Stück vom Kuchen des Bandspeichermarktes abschneiden zu können. Fraglich bleibt jedoch, ob weitere Laufwerkanbieter, wie Quantum oder Sony, die neuen Formate lizenzieren werden. Dort blicke man der weiteren Entwicklung skeptisch entgegen. Man wolle vorerst abwarten, bis serienreife Produkte auf dem Markt erscheinen. (rw)

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