Knapp ein Jahr nach den teuren "Core-i7"-CPUs für den Sockel 1366 bringt Intel die Technik in erschwingliche Preisregionen - unsere Schwesterpublikation Gametsar testet die "Core-i5"- und Core-i7-Prozessoren für den neuen Sockel "1156".
Von Florian Klein, Gamestar
Testbericht
Im November vergangenen Jahres veröffentlichte Intel die ersten Core-i7-Prozessoren mit Nehalem-Mikroarchitektur als Nachfolger für die beliebten Core-2-Prozessoren. Allerdings machten die hohen Systempreise ein Aufrüsten für die meisten Spieler uninteressant. Für ein Core-i7-System sind nämlich mindestens 200 Euro teure X58-Mainboards sowie damals noch extrem kostspieliger DDR3-Arbeitsspeicher nötig. Zwar rechnen die Core-i7-CPUs in Multimediaanwendungen merklich schneller als der Core 2, in Spielen liegen sie bei gleicher Kernanzahl und gleichem Rechentakt aber nur leicht über dem Leistungsniveau der Core-2-Vorgänger.
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Nun kommen aber günstigere Core-i5- und i7-Prozessoren mit Nehalem-Innenleben auf den Markt, die allerdings einen neuen Sockel benötigen. Diese »Sockel 1156« genannte Fassung finden Sie auf Mainboards mit Intel-P55-Chipsatz (etwa 100 Euro). Da DDR3-RAM mittlerweile nur noch wenig teurer als DDR2-Speicher ist, wird ein Core-i5- oder i7-PC so auch für preisbewusste Spieler interessant.
Wir haben die ersten der ab heute erhältlichen Core-i5- und i7-Prozessoren ausführlich unter die Lupe genommen und verraten, was sich unter deren Heat Spreader verbirgt. In den Spiele-Benchmarks müssen sich die Neulinge Core i7 870 (2,93 GHz, 550 Euro), Core i7 860 (2,8 GHz, 280 Euro) sowie Core i5 750 (2,67 GHz, 180 Euro) nicht nur gegen die Sockel-1366-Vettern sondern auch gegen die Core-2-Vorgänger und AMDs starken Phenom II behaupten.
Modell |
Takt |
HT |
Turbo |
QPI/DMI |
RAM-Interface |
Sockel |
Preis |
Core i7 965 XE |
3,2 GHz |
ja |
2 Stufen |
6,4 GT/s |
Triple-Channel DDR3-1600 |
1366 |
850 Euro |
Core i7 920 |
2,67 GHz |
ja |
2 Stufen |
4,8 GT/s |
Triple-Channel DDR3-1066 |
1366 |
230 Euro |
Core i7 870 |
2,93 GHz |
ja |
5 Stufen |
4,23 GT/s |
Dual-Channel DDR3-1333 |
1156 |
550 Euro |
Core i7 860 |
2,8 GHz |
ja |
5 Stufen |
4,23 GT/s |
Dual-Channel DDR3-1333 |
1156 |
280 Euro |
Core i5 750 |
2,67 GHz |
nein |
4 Stufen |
4,23 GT/s |
Dual-Channel DDR3-1333 |
1156 |
180 Euro |
Neuer Sockel, Namenswirrwarr
Wer erwartet hat, dass Intels generalüberholtes Namensschema für die Core-i-Serie mehr Klarheit bringt, wird enttäuscht: So müssen sich die bereits seit einem knappen Jahr erhältlichen Nehalem-CPUs für den Sockel 1366 (Codename: »Bloomfield«) die Bezeichnung »Core i7« mit den hier getesteten Modellen Core i7 870 und Core i7 860 (Codename: »Lynnfield«) für den neuen Sockel 1156 teilen. Auskunft über den passenden Sockel gibt also nur die dreistellige Modellnummer: Die bisherigen Core-i7-CPUs der 9xx-Serie benötigen den Sockel 1366, die neuen 8xx-CPUs den Sockel 1156. Der Gedanke dahinter ist, dass die Bezeichnung »Core i7« nur Aufschluss über die grundlegende Leistungsklasse der CPU gibt, während die Modellnummer eine genauere Einordnung der technischen Fähigkeiten ermöglicht. Im konkreten Fall heißt das: Die Core-i7-Modelle 870 und 860 für den Sockel 1156 besitzen, wie die Bloomfield für den Sockel 1366, vier Rechenkerne mit Hyperthreading.
Bei Hyperthreading gaukelt die CPU dem Betriebssystem pro echtem Rechenkern einen weiteren virtuellen vor, im Falle der Core i7s also acht Kerne. Das kann die Auslastung der Rechenwerke bei entsprechend programmierten Anwendungen oder vielen gleichzeitig geöffneten Programmen verbessern. Der ebenfalls getestete Core i5 750 rechnet, wie die Core i7s der 8xx- und 9xx-Serie, ebenfalls mit vier Rechenkernen, beherrscht anders als diese aber kein Hyperthreading und gehört somit zur Core-i5-Serie. Die gegen Ende des Jahres erwarteten Core-i3-CPUs besitzen im Gegensatz zur Core-i5-Serie dagegen nur zwei Rechenkerne, allerdings mit Hyperthreading und einem integrierten Grafikchip.