Neue Händlerschelte für KHK: "Sage-Übernahme brachte keine

09.05.1997
MÜNCHEN: Wer gehofft hatte, daß die Übernahme der KHK durch Sage frischen Wind in die Händlerpolitik des deutschen Softwareherstellers bringen könnte, wurde enttäuscht. Nichts hat sich geändert, heißt es aus der Händlerschaft, nur die "Auflösung des Free-Licence-Systems ist vorangeschritten", bemängelt eine Reihe der KHK-Partner. Jetzt warten viele auf ein klares Signal aus England, wie es bei der Vertriebspolitik von KHK weitergehen soll.Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Frankfurter KHK Software in unserer Händlerbefragung nicht mit Ruhm bekleckert. Seither hat sich offenbar nichts verbessert, die aktuelle Umfrage brachte eher noch größere Verwirrung unter den Handelspartnern des Unternehmens zutage.

MÜNCHEN: Wer gehofft hatte, daß die Übernahme der KHK durch Sage frischen Wind in die Händlerpolitik des deutschen Softwareherstellers bringen könnte, wurde enttäuscht. Nichts hat sich geändert, heißt es aus der Händlerschaft, nur die "Auflösung des Free-Licence-Systems ist vorangeschritten", bemängelt eine Reihe der KHK-Partner. Jetzt warten viele auf ein klares Signal aus England, wie es bei der Vertriebspolitik von KHK weitergehen soll.Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Frankfurter KHK Software in unserer Händlerbefragung nicht mit Ruhm bekleckert. Seither hat sich offenbar nichts verbessert, die aktuelle Umfrage brachte eher noch größere Verwirrung unter den Handelspartnern des Unternehmens zutage.

Altbekannte Gründe, wie "Hotline-Probleme", die "leidigen Update- beziehungsweise Upgradestreitereien" ("Es wird je nach Gusto definiert, ob es sich bei einer neuen Erweiterung um das eine oder das andere handelt", nannte uns ein Hamburger Free-Licence-Partner als Beispiel), der Mangel an qualifizierten Ansprechpartnern und so weiter, stehen nun neben neuen "besorgniserregenden Entwicklungen", wie gleich mehrere Panelteilnehmer bemerkten.

Bereits vor der Übernahme durch Sage zeichnete sich ab, daß die KHK sich langsam, aber unaufhaltsam von ihrem traditionellen Free-Licence-System lösen will und statt dessen auf Einzellizenzen setzt.

"Das ist eine bittere Pille für die langjährigen KHK-Partner, die so nur draufzahlen - die Rabatte, die uns als ,EntschädigungÈ gewährt werden, fangen die Verluste nicht auf", beschwert sich nicht nur ein Partner während unserer Umfrage. "Schade, daß es Free-Licence nicht mehr gibt", kommentiert auch lapidar der Geschäftsführer eines Krefelder Handelsunternehmens und schiebt hinterher: "Überhaupt hat sich die Vertriebsstruktur bei KHK total verschlechtert."

Das Kasseler Marktforschungsunternehmen TechConsult, das die Umfrage für ComputerPartner durchführte, faßt die Beurteilungen der Händler zum Thema "Sage" zusammen: "Insgesamt empfinden die befragten KHK-Händler den vertriebsstrukturellen Wandel im Zuge der Übernahme KHKs durch die englische Sage Group als störend."

Aus den Bewertungsgrafiken läßt sich diese Entwicklung schwerlich gesondert ablesen, aber die Kommentare der befragten Händler sprechen eine deutlich Sprache. Auffallend sind auch die häufigen Schimpftiraden der Händlerschaft, wenn es um den Direktvertrieb von KHK geht. "Jetzt will die KHK auch noch meine Kundenadressen - aber das wäre ja noch schöner! Erst ziehen die mich mit der Free-Licence über den Tisch und dann wollen sie die Wartung und Upgrades an meinen Kundenstamm selber verkaufen", fürchtet ein Softwarepartner aus dem Stuttgarter Raum. Zunehmend bemängeln die befragten KHK-Händler auch, daß sich bei der Belegschaft des Herstellers seit der Übernahme durch die Engländer eine "Abwartehaltung" (positivste Kommentierung) beziehungsweise eine "augenfällige Unlust" (mittlere Kommentierung) bemerkbar mache. TechConsult bemerkt dazu noch: "Derzeit läßt sich laut Auskunft der machtlosen KHK-Vertriebspartner keine erkennbare Produktstrategie erkennen. So verbreitet sich letztendlich in hohem Maße Unsicherheit unter den Handelskollegen." (du)

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