Das Elektronikunternehmen Pioneer hat in Kooperation mit Mitsubishi Chemical Media eine neues Blu-ray-Medium entwickelt, das in der Produktion deutlich günstiger sein soll als die bislang am Markt erhältlichen Blu-ray-Scheiben. Dies berichtet das Branchenportal CDRinfo. Damit soll der Markt für die kapazitätsstarken Datenträger belebt werden. Im Formatstreit zwischen Blu-ray und HD-DVD könnte dies neue Impulse geben.
Für das neue Medium mit dem Namen "Low to High Blu-ray Disk" (LTH BD) wurde eine organische Schicht entwickelt, die ein neues Produktionsverfahren ermöglichen soll. Der größte Vorteil dabei ist, dass die Daten-Scheiben in Maschinen gepresst werden können, die bereits jetzt für die Herstellung von CDs und DVDs genutzt werden. Abgesehen von kleinen Adaptionen sind kaum Umbauten notwendig, vor allem bleibe die Hardware dieselbe. Somit ist die Anschaffung neuer Anlagen - ein großer Kostentreiber der Datenträger - in den Produktionswerken überflüssig.
Allerdings haben die neuen Scheiben auch einen gravierenden Nachteil, denn sie sind mit den aktuell im Handel erhältlichen Abspielgeräten inkompatibel. Die Blu-ray-Player, die Konsumenten um viel Geld erstanden haben, können die neuen Disks nicht lesen. Pioneer will sich jedoch dafür stark machen, dass die Wiedergabegeräte in Zukunft den neuen Standard ebenfalls unterstützen werden. Zudem könnte möglicherweise ein Firmwareupgrade auch älteren Blu-ray-Playern die Lesefähigkeit verleihen. Im Frühjahr 2008 sollen bereits die ersten LTH BDs auf den Markt kommen, heißt es.
Im Formatkrieg zwischen der Blu-ray-Fraktion unter der Führung Sonys und den HD-DVD-Anhängern rund um Toshiba könnten mit dieser Entwicklung die Karten neu gemischt werden. Die Playstation 3, die von Sony als Joker in den Kampf eingebracht wurde, zieht laut Analysten nicht so stark, wie erwartet. Die HD-DVD stützt sich derzeit auf den Vorteil der günstigeren Produktion. Mit der Pioneer-Entwicklung könnte Blu-ray hier gleichziehen. (pte/go)