Neue Server braucht das Land

04.04.2002
Auf der diesjährigen Cebit präsentierten zahlreiche Hersteller ihre neuesten Server-Entwicklungen. Immerhin gehört dieses Marktsegment zu den ganz wenigen, die selbst 2001 noch erkennbare Wachstumsraten erreichten. Und von diesem margenstarken Kuchen will sich jeder sein Stück sichern.

Auch wenn manch ein Hersteller wie etwa Sun Microsystems standhaft an der Risc-Architektur festhält - die meisten anderen überschlugen sich auf der Cebit regelrecht bei der Präsentation neuerer, schnellerer und besserer Server auf der Basis der diversen Intel-Prozessoren.

Als erster und einziger Anbieter präsentierte Hewlett-Packard die ersten Workstations mit dem "McKinley," der zweiten Generation des Itanium-Prozessors. HP, immerhin Entwicklungspartner der Itanium-Architektur und der EPIC-Verarbeitungsmethode, stellte Zwei-Wege-Workstations vor, die auf einem von HP entwickelten Chipsatz, dem HP zx1 basieren. Die Systeme sind mit zwei CPUs ausgestattet und wurden im Einsatz mit typischen Applikationen aus dem technisch-wissenschaftlichen Bereich gezeigt. Grundsätzlich erzielt der Chipsatz HP zx1 laut Firmenangaben eine sehr hohe Bandbreite bei sehr geringen Latenzzeiten, egal ob er in einem Ein-, Zwei- oder Vier-Wege-System eingesetzt wird.

Auch Fujitsu Siemens Computer punktete mit Zahlenspielen. So kündigten die Bad Homburger gleich drei neue Primergy Server-Modelle an, basierend auf der aktuellen Intel Xeon MP-Prozessor-Technologie. Die verschiedenen Modelle, Tower- oder Rack-gestützt, gibt es mit 4, 8 oder gar 16 Prozessoren. Ab Mai sind die Pri-mergy-Modelle H450 und R450 auf dem Markt, der T850 folgt im Juni. Im dritten Quartal 2002 stehen die Module des T850 für die Erweiterung auf ein 16-Wege-System zur Verfügung.

Als platzsparende "Serverfarm in a Box" bezeichnet FSC den neuen Primergy BX300 Bladeserver. Eine komplette Servereinheit mit ein oder zwei Prozessoren, Hauptspeicher, Festplatten und LAN-Schnittstellen besteht nur noch aus einer Steckkarte (Blade). Bis zu 20 dieser Server-Blades finden in einem BX300 Platz, der seinerseits nur drei Höheneinheiten in einem Rack benötigt. Damit lassen sich bis zu 260 Server mit bis zu 520 Prozessoren in einem einzigen 19-Zoll-Rack mit 40 Höheneinheiten betreiben.

Mit dem E-Server x440 präsentiert IBM den ersten Server mit bis zu 16 Intel 32-Bit Xeon-Prozessoren. Das Produkt nutzt die auf Großrechner-Technologie basierende Enterprise X-Architektur (EXA), die den modularen Zusammenschluss von Xeon-Chipsätzen ermöglicht. Der X440 lässt sich in bis zu 4 physikalische und bis zu 64 virtuelle Partitionen aufteilen, auf denen die unterschiedlichsten Kombinationen von Microsoft- und Linux-Betriebssystemen laufen können. Laut Unternehmensangaben kann der Nutzer dadurch seine Kosten erheblich reduzieren, da er nur die wirklich benötigte Serverleistung kaufen muss und bei Bedarf ausbauen kann. Die Xpand-on-Demand-Technologie erlaubt es, mit einem Vier-Prozessor-Servermodul zu beginnen und das System je nach Bedarf bis zu einem 16-Wege-Rechner auszubauen.

Neben einem multifunktionalen Netzwerkserver und einem Entry-Level-Server zeigte To- shiba den weltweit kleinsten multifunktionalen Dual-Prozessor-Server auf der Messe. Das universell einsetzbare Dual-Prozessor-Sys- tem Magnia Z310 ist wahlweise als Mikro-Tower oder als kompakte Rackmount-Version erhältlich. Als CPU-Leis-tung stehen 1,13 GHz, 1,26 GHz, 1,4 GHz sowie bis zu 3 GHz Hauptspeicher zur freien Wahl.

Mit der Sun Blade 2000 stellte Sun Microsys-tems auf der Cebit die schnellste Workstation am Markt vor. Sun Blade 2000 unterstützt zwei 1,05 GHz Ultra Sparc III CU-Prozessoren, verfügt über 64-Bit-Architektur, bietet Highend-Visualisierung dank neuer XVR- 1.000 3D-Grafikkarte sowie einem 24-Zoll-Flachbildschirm und läuft mit dem Betriebssystem Solaris 8. Da das Unternehmen dieses Jahr seinen 20. Geburtstag feiert, gibt es die Sun Blade 2000 auch als limitierte "20th Anniversary Celebration Edition".

www.sun.de

www.ibm.de

www.fujitsu-siemens.de

www.toshiba.de

www.hewlett-packard.de

ComputerPartner-Meinung:

Geballte Kraft auf kleinstem Raum - so präsentieren sich die neuesten Servergenerationen der verschiedenen Hersteller. Besonders auffällig ist dabei die Spezialisierung der Produkte, sodass der Kunde selbst bei relativ individuellen Wünschen einen Server von der Stange kaufen kann. Andererseits greift die Standardisierung - vor allem bei den Prozessoren - immer stärker um sich. Für den Fachhandel zeigen sich massi-ve Vorteile auf. Er kann sich relativ einfach technisch auf dem Laufenden halten und ohne viel Aufwand (Zeit und Anpassung) so ziemlich jeden Kundenwunsch erfüllen. Klingt nach einer profitablen Zukunft. (go)

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