Neue Server braucht der Markt

17.08.2000
Glaubt man den Marktforschern, wird E-Business in den kommenden Jahren explosionsartig wachsen. Doch die heute existierenden Serverkapazitäten sind noch gar nicht dafür ausgelegt.

Das WWW steht schon heute kurz vor dem Kollaps. Datenstaus sind an der Tagesordnung. An schnelleren Verbindungen wird schon lange gearbeitet. Ein weiteres Problem kommt aber erst noch auf uns zu. Denn veraltete Server können den künftigen Datenstrom nicht mehr verarbeiten.

Laut einer Studie von Chiphersteller Intel sind weltweit erst vier Prozent der Server installiert, die im Jahr 2005 benötigt werden.

Bereits 2002 sollen mehr als 380 Millionen Anwender das Internet aktiv nutzen. Dabei werden die USA ihrer heutigen Vorreiterrolle beraubt. Die Führerschaft soll ab 2002 Westeuropa mit 142 Millionen Nutzern gegenüber nur 136 Millionen US-Amerikanern antreten.

Mehr Ressourcen sind gefordert

Wer heute plant, einen neuen Server einzusetzen, steht vor einem großen Problem. Denn die Serverauslastung lässt sich nur schwer voraussagen.

Das bedeutet: Man sollte schon im Vorfeld einen größeren Server einplanen oder aber auf Skalierbarkeit des eingesetzten Systems achten.

Weiterhin ist immer ein so genannter "Headroom" einzuplanen. Ein Server wird ja nicht konstant mit einem kontinuierlichen Datenstrom beaufschlagt, sondern es treten immer wieder Spitzenbelas-tungen ("Peaks") auf. Reicht die Rechenleistung des Servers dann nicht aus, ist das System blockiert. Ein gutes Beispiel hierfür ist der "Love-Letter"-Virus. Tausende von E-Mail-Servern wurden durch die kurzzeitige Spitzenbelastung beim epidemieartigen Versand des Virus in die Knie gezwungen. Aber nicht immer muss es ein Virus sein, der den Server überlastet. Auch der normale E-Mail-Versand kann Spitzen erzeugen und den Server bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit führen. Diese Belastung muss von den IT-Verantwortlichen in einem Unternehmen schon im Vorfeld einkalkuliert werden.

Sicherheitslösungen beanspruchen Rechenleistung

Besonders eng wird es mit der Rechenleistung, wenn eine Sicherheitslösung (SSL, Secure Socket Layer) installiert wurde. Dann stehen für den normalen Datenstrom nur noch etwa fünf Prozent der ursprünglichen Leistung zur Verfügung. Das bedeutet: Ein neues System muss her, oder aber die Rechenleistung muss drastisch erhöht werden.

Da Sicherheitsaspekte beim E-Commerce in den nächsten Jahren eine immer größere Rolle spielen werden, sind die Aussichten, im Servergeschäft Marge zu machen, als gut zu beschreiben. Behalten die Analysten recht, haben Systemhäuser und Serverspezialisten gute Wachstumschancen. (jh)

www.gartnergroup.de

www.intel.de

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