Sandy Bridge

Neue Turbo-Notebook-Prozessoren von Intel im Test

04.01.2011
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Die 3D-Leistung von Sandy Bridge

Besonders viel Wirbel veranstaltet Intel bei Sandy Bridge um die im Prozessor eingebaute Grafikeinheit HD Graphics 3000, die alle Notebook-CPUs mitbringen. Deren Leistung war in der Vorgängergeneration wenig berauschend und für die meisten halbwegs grafisch anspruchsvollen Spiele kaum geeignet. Hier verspricht Intel mit Sandy Bridge eine deutliche Verbesserung: Auch aktuelle Spiele sollen nun mit Prozessor-Grafik möglich sein. Effekte nach Direct X 11 unterstützt die Sandy-Bridge-Grafik allerdings nicht, kommt aber mit DX10.1 zurecht.

3D Mark 06
Tatsächlich kann sich Intel mit der HD Graphics 3000 deutlich verbessern: Im 3DMark 06 schaffte das Asus-Notebook mit der Sandy-Bridge-Grafik 5238 Punkte, der Vorgänger erzielte unter 2000 Punkte. Damit erreicht die HD Graphics 3000 eine Leistung wie sie Notebook-Einsteiger-Grafikkarten von Nvidia wie die Geforce GT220M oder GT130M beziehungsweise die beliebte Mobility Radeon HD5470 von ATI besitzen.

3D Mark Vantage
Das bestätigte auch der 3D Mark Vantage: Die Intel HD Graphics 3000 bewältigte den Test mit 2043 Punkten im Performance-Test. Im GPU-Test kam sie auf 1574 Punkte und lief der Mobility Radeon HD5470 (913 Punkte) erneut davon.

Spiele-Leistung
Übersetzt in tatsächliche Spiele reicht diese Leistung für viele DX9-Spiele aus – zumindest in der für Notebooks mit 15,6-Zoll-Bildschirm üblichen maximalen Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Hier erreichte das Asus-Notebook beispielsweise bei World in Conflict (Detailstufe Mittel) 34 Bilder pro Sekunde. In Far Cry 2 (Detailstufe Hoch) knapperte die Intel-Grafik mit 28 Bildern pro Sekunde an der Spielbarkeitsgrenze von 30 Bildern/Sekunde.

Der Schritt auf DirectX10 war für die neue Intel-Grafikeinheit aber zu groß. Bei World in Conflict und Far Cry 2 erlaubte sie mit jeweils weniger als 20 Bildern pro Sekunde keinen flüssigen Spielespaß.

Wer braucht noch ATI und Nvidia?
Die Sandy-Bridge-Grafik ist gelungen. Für Gelegenheitsspieler, die sich mit DirectX9-Effekten zufrieden geben, ist bei einem Sandy-Bridge-Notebook eigentlich keine zusätzliche Grafik mehr notwendig, da HD 3000 auch andere wichtige Funktionen wie das Abspielen von 3D-Blu-rays unterstützt. Allerdings hatte Intel in der Vergangenheit immer wieder Probleme, ordentliche Treiber für seine Grafikeinheiten zu programmieren. Hier sind ATI und Nvidia deutlich schneller und besser, etwa was Patches für aktuelle Spiele oder zusätzliche Funktionen angeht.

Außerdem werden die meisten Notebook-Hersteller Notebooks ohne dedizierte Grafikkarte weiterhin wohl nur im sehr günstigen Preissegment anbieten. Die Käufer haben sich gemerkt, dass die Leistung von Chipsatz- oder Prozessor-Grafik bisher nicht mit Grafikkarten mithalten konnte: Deshalb lassen sich Notebooks mit integrierter Grafik für über 600 Euro kaum verkaufen. Auch Sandy Bridge wird es schwer haben, dieses Verhalten zu ändern.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.

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