Neue US-Börsenregeln treiben immer mehr IPOs nach Europa

27.06.2006
Früher hatten Startup-Unternehmen aus aller Welt ihren Börsengang (IPO) am liebsten an der NASDAQ in den USA gesucht. Die strengen Regeln des Sarbannes-Oxley Act von 2002 treiben aber selbst viele US-Firmen nach Übersee und vor allem nach Europa.

Früher hatten Startup-Unternehmen aus aller Welt ihren Börsengang (IPO) am liebsten an der NASDAQ in den USA gesucht. Die strengen Regeln des Sarbannes-Oxley Act von 2002 treiben aber selbst viele US-Firmen nach Übersee und vor allem nach Europa.

Wenn der Trend anhält, könnte sich der europäische Börsenmarkt aufheizen, was es für US-Investoren schwieriger mache, ihr Geld in Tech-Aktien zu stecken, schreibt das "Busines 2.0 Magazine".

Probleme könnten auch die US-Börsen bekommen, nachdem sowohl die New Yorker Stock Exchange als auch die Nasdaq sich in europäische Börsenmärkte einzukaufen versuchen. Die Nasdaq hat schon 1,4 Milliarden Dollar für 25 Prozent der Anteile an der Londoner Börse erworben und will sich im Oktober 2005 den Rest einverleiben.

Die New Yorker Börse schielt mit einer Investitionssumme von zehn Milliarden Euro auf Euronext, Besitzer vieler kleinerer Börsen in Europa. Sollten die Pläne der US-Börsen aufgehen, könnten sie ihre Transaktionskosten deutlich senken und viel von dem heiß ersehnten Aktienkapital nach Europa bringen. Doch damit könnte sich auch die Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende wiederholen.

2005 haben 19 US-Firmen am Alternate Investment Market (AIM) der Londonder Börse ihren Börsengang gesucht und 2,1 Milliarden Dollar an Aktienkapital aufgetrieben. Aber der AIM zieht auch andere Technologieunternehmen aus Ländern wie Australien, China, Indien, Israel und Russland an. Einem auf internationale Telekommunikationsunternehmen spezialisierten Equity-Analysten von Morningstar zufolge würden die Hälfte aller osteuropäischen und 90 Prozent der russischen Unternehmen, die ein Initial Public Offering (IPO) oder Börsengang suchten, mittlerweile nach London gehen. Der AIM wird schon als zweiter Nasdaq gehandelt.

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