KRONBERG: Firmen aus der IT-Branche mit Kapitalbedarf haben jetzt einen weiteren möglichen Geldgeber: die Atax Beteiligungs AG. Der Vorstand besteht aus zwei alten Bekannten der Branche: den ehemaligen J&W-Vormännern Sven Janssen und Stefan Kaczmarek.Sven Janssen is back. Vier Monate nach seinem Ausscheiden als Geschäftsführer von Ingram Deutschland gründete der 32jährige Unternehmer mit seinem langjährigen J&W-Mitstreiter und zwischenzeitlichem Metrologie-Geschäftsführer Stefan Kaczmarek (28) die Atax Beteiligungs AG in Kronberg. Allerdings: Sven Janssen heißt jetzt nicht mehr Sven Janssen. Er hat den Namen seiner Frau und seiner beiden Kinder angenommen und heißt jetzt Sven von Puttkamer. Ansonsten ist er aber ganz der alte.
Atax ist eine im September 1998 gegründete Firma, deren Aktien von Puttkamer (79 Prozent) und seinem Weggefährten Kaczmarek (21 Prozent) gehören. Zweck des Unternehmens: Beteiligung an innovativen Firmen mit einem vielversprechenden Produkt und einer Perspektive, Unterstützung beim Aufbau dieser Companies und letztendlich der Gang an die Börse.
"Viele Firmen kommen nicht richtig weiter, weil ihnen einfach das erforderliche Kapital fehlt. Von den Banken ist kaum Unterstützung zu erwarten. Hier setzen wir an", skizziert von Puttkamer seine Idee. Geld genug ist offenbar vorhanden. Aufgrund von Einlagen einiger Investoren aus der IT-Branche "mit Geld an den Füßen" (von Puttkamer), die allerdings nicht in Erscheinung treten wollen, stehen Atax rund 60 Millionen Mark "Spielgeld" zur Verfügung. Jetzt sind von Puttkamer und Kaczmarek auf der Suche nach geeigneten Firmen, um das Geld anzulegen.
In Frage kommen Hard- und Software-Anbieter aus der IT-Branche sowie aus den Bereichen Telekommunikation, Videoconferencing und Internet. Auch Neugründungen haben eine Chance. Atax strebt eine Beteiligung von maximal jeweils 50 Prozent an. Wichtig ist den beiden Investoren, daß der Unternehmer sich weiterhin in der Firma engagiert. Von Puttkamer: "Wenn der Chef raus will, beteiligen wir uns nicht." Allerdings muß es sich der Unternehmer gefallen lassen, daß Atax ihm eine "Person unseres Vertrauens" (von Puttkamer) als Finanzmenschen an die Seite stellt.
Im Vergleich zu anderen Venture-Capital-Firmen glauben die beiden Atax-Vorstände, einen echten Trumpf in der Hand zu haben. Von Puttkamer: "Unser Vorteil ist, daß wir den Markt wirklich kennen." (sic)
60 Millionen Mark "Spielgeld" für Beteiligung an innovativen Firmen: Atax-Vorstände Sven von Puttkamer (links) und Stefan Kaczmarek.