Wearables, Smart Home und Internet of Things

Neue Verkaufsmodelle für neue Geräte?



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".

Media-Saturn plant digitale IoT-Verkaufslösungen

Retail-Marktführer Media-Saturn steht im Vergleich zu Conrad beim Verkauf smarter Geräte und Lösungen noch eher in den Startlöchern. Zwar hat man sich u.a. beim Pilotmarkt von Saturn in Ingolstadt bemüht, Wearables zentral zu positionieren und mit Anwendungsszenarios zu inszenieren.

Doch trifft das auch auf viele andere Produktkategorien von Flatscreen-TVs über Kopfhörer bis zu PC-Games zu. Allerdings macht man sich bei Media-Saturn durchaus Gedanken über weitergehende, "smarte" Verkaufskonzepte. Erstmals ließ sich das bei der Unternehmensmitteilung zum Start der Electronics Online Group erkennen, als Media-Saturn verkündete, für neue Produktkategorien wie Wearables eigene Onlineshops starten zu wollen und auch Beteiligungen an Herstellern wie z.B. Jawbone nicht ausschloss.

Unternehmens-Chef Pieter Haas hat zudem eine Produktdatenbank ins Feld geführt, mit der Media-Saturn seine Kunden besser unterstützen könne, wenn es Geräte-Updates gebe, Reparaturen fällig würden oder beim Smart Home neue Vernetzungsszenarien möglich würden. Für Haas handelt es sich dabei um eine Facette der angestrebten Wandlung von Media-Saturn zum Digital-Unternehmen, das Kunden über möglichst viele Touchpoints erreichen soll.

Bisher tritt Media-Saturn bei Wearables und anderen smarten Geräten als simpler Verkäufer in Erscheinung
Bisher tritt Media-Saturn bei Wearables und anderen smarten Geräten als simpler Verkäufer in Erscheinung
Foto: Media-Saturn-Holding GmbH (MSH)

Mobilcom-Debitel setzt auf Handy-basierte Services

Während bei Media-Saturn vieles noch Zukunftsmusik ist, hat Mobilcom-Debitel zusammen mit dem Tochterunternehmen Gravis bereits viel konkretere Verkaufsszenarien für vernetzte Geräte und Lösungen entwickelt. Aus Sicht des Mobilfunkunternehmens handelt es sich bei vielen IoT-Produkten um Services, die an das Smartphone als Steuerzentrale andocken und ähnlich vertragsbasiert vermarktbar sind wie Handytarife. Um hier attraktive Angebote zu liefern, hat Mobilcom-Debitel exklusive Vertriebspartnerschaften mit Trend-Herstellern wie Jawbone und Withings geschlossen und bietet deren Geräte als Paketlösungen inklusive der zugehörigen Tarife an.

Im Mobilfunk-Bereich setzt das Unternehmen auf Flatrate-Angebote beispielsweise bei Musik und Games, aber auch in Sachen Cloud und Home Security. Begleitet wird dieses Angebot ähnlich wie bei Conrad von einem Online-Magazin, wobei Mobilcom mit "My digital Lifestyle" mehr auf einen Entertainment-artigen Zugang setzt. Um den Kunden die neuen Produktwelten anschaulich nahezubringen, hat das Unternehmen wiederholt Pop-up-Stores eröffnet, zuletzt in Mannheim. Das klare Ziel ist es, die Bindung der Kunden an ihren Mobilfunk-Provider zu nutzen, um sie auf dem Weg in das Internet of Everything zu begleiten.

Mit Konzept-Shops will Mobilcom-Debitel seine Kunden die vernetzten Möglichkeiten entdecken lassen
Mit Konzept-Shops will Mobilcom-Debitel seine Kunden die vernetzten Möglichkeiten entdecken lassen
Foto: Mobilcom-Debitel


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