Pünktlich zur Comdex kündigt Hersteller 3dfx Interactive die erste Umsetzung seiner neuen Voodoo-Technologie an. Der Prozessor "VSA-100" bietet ein skalierbares Design, das die Integration von bis zu 32 Chips in einer Grafikkarte unterstützt. Durch die Nutzung proprietärer, programmierbarer SLI-Technik (Scan-Line Interleave) sollen sehr hohe Füllraten erreicht und visuelle Umgebungen mit Effekten wie im Kino ermöglicht werden. Zudem verbessert die VSA-100-Architektur laut Hersteller die gesamte 3D-Render-Qualität, indem sie fortgeschrittene Anti-Aliasing-Technik auf die gesamte Spielegrafik anwendet.
Herzstück des VSA-100 ist eine neue 3D-Engine, die extrem hohe Füllraten bewältigt. Die für den Consumer-Markt entworfenen Karten sind in der Lage, zwischen 333 Millionen und 1,47 Milliarden Pixel pro Sekunde als Füllrate zu liefern; Die Ausstattung variiert dabei zwischen 16 und 128 MB Video-RAM und bis zu vier Prozessoren pro Karte. Für den professionellen Markt konfiguriert Quantum 3D-Systeme, die mit 8 bis höchstens 32 VSA-100-Prozessoren sowie 128 MB bis maximal 2 GB Video-RAM ausgestattet sind.
Die Architektur vereinigt 3D-Fähigkeiten wie 32-Bit-RGBA-Rendering, 24-Bit-Tiefen-Buffer (Z und W) und 8-Bit-Stencil-Rendering. Um bessere Texturen bieten zu können, werden DXTC- und FXT1-Texturkoprimierung, 32-Bit-Texturen, Texturen der Größe 2.048 x 2.048 Pixel sowie Textur- und Farbkombinationsmöglichkeiten unterstützt. Alle VSA-100-Produkte sollen mit sämtlichen wichtigen Schnittstellen wie Direkt-X, Open-GL und Glide zusammen arbeiten.
"Seit der Gründung hat sich 3dfx darauf konzentriert, den Benutzern von Desktop-Systemen die beste 3D-Grafik der Welt zugänglich zu machen", sagt Scott Sellers. Der Mitbegründer und Chief Technology Officer von 3dfx gibt sich für die Zukunft euphorisch: "Mit dem VSA-100-Prozessor und unseren im nächsten Jahr erscheinenden Voodoo-4- und Voodoo-5-Grafikkarten werden wir den Markt auch weiterhin mit den schnellsten und leistungsfähigsten 3D-Anwendungen dominieren."
VOODOO SOLL DEN 3D-MARKT DOMINIEREN
"Indem wir gleichzeitig zwei auf dem VSA-100 basierende Produktlinien auf den Markt bringen, können wir sowohl den Endkunden als auch den OEM-Kunden ein weites Spektrum an Leistung und Preisniveau bieten", erklärt Michael Howse, Senior Vice President von 3dfx.
Die Voodoo-4-Familie baut auf einzelnen VSA-100-Prozessoren auf. "Voodoo 4 4500" wird in AGP- und PCI-Versionen erhältlich und mit 32 MB ausgerüstet sein. Die Karten können pro Taktzyklus zwei Pixel berechnen. Der Hersteller geht von einem voraussichtlichen Einführungspreis von 429 Mark aus.
Die Voodoo-5-Serie wird in Konfigurationen mit je zwei und vier Chips erhältlich sein. "Durch die Multi-Prozessor-Fähigkeiten des VSA-100 wird es zum ersten Mal möglich, hardwaregeneriertes Anti-Aliasing für die gesamte Spielegrafik in Echtzeit bieten zu können", sagt Sellers.
GRAFIKPOWER DURCH MULTI-PROZESSOR-BOARDS
Voodoo-5-Boards erlauben digitale T-Buffer-Effekte wie programmierbare Tiefenschärfe - ähnlich wie in Kinofilmen - sowie weiche Schatten und Reflexionen. Die "Voodoo 5 5000 PCI" wird zwei VSA-100-Prozessoren und 32 MB enthalten. Diese Karte ist in der Lage, in einem Taktzyklus vier Pixel und pro Sekunde zwischen 667 und 733 Millionen Pixel zu berechnen. Der voraussichtliche Listenpreis beträgt 549 Mark.
Die "Voodoo 5 5500 AGP" ist mit zwei VSA-100-Prozessoren und 64 MB konfiguriert. Der größere Video-RAM ermöglicht höhere Auflösungen und Pixeltiefen mit Anti-Aliasing für die gesamte Spielegrafik und für T-Buffer-Effekte. Die Karte wird in der Lage sein, pro Taktzyklus vier Pixel und pro Sekunde zwischen 677 und 733 Millionen Pixel an Füllrate zu berechnen. Der voraussichtliche Listenpreis liegt bei 699 Mark.
Die leistungsfähigste Grafikkarte von 3dfx wird die "Voodoo 5 6000 AGP" sein. Sie verfügt über vier VSA-100-Prozessoren sowie 128 MB und ist in der Lage, acht Pixel pro Taktzyklus und zwischen 1,33 und 1,47 Milliarden Pixel in der Sekunde zu berechnen. Die Voodoo 5 6000 AGP soll zirka 1.300 Mark kosten.
"Die endgültigen Preise und Leistungen werden im Frühjahr 2000 bekanntgegeben", erklärt das Unternehmen. (kfr)