Neuer Handheld-Computer mit Windows CE

29.10.1998

MÜNCHEN: Ein Taschen-Computer soll klein, leicht und möglichst flexibel im Einsatz sein. Termine verwalten, abgleichen, erinnern, aber auch Word- und Excel-Dokumente bearbeiten und mit dem Heim-PC austauschen. Als Handheld-PC mit außergewöhnlichen Fähigkeiten für den professionellen Einsatz bietet Compaq seinen 2010C an. Was der größte unter den kleinen kann und was (noch) nicht, hat ComputerPartner genauer untersucht.Die kompakte Hochglanzverpackung enthält außer dem Mini-PC auch gleich eine Dockingstation, ein serielles Verbindungskabel zum PC, Telefonanschlußkabel und das Netzteil. Handbuch, Garantie und Lizenzbestimmungen liegen nebst Microsoft Windows CE 2.1, Outlook 98 und der Compaq-Software ebenfalls bei.

Die Inbetriebnahme erweist sich als Kinderspiel, das beiliegende Faltblatt zur Schnellinstallation läßt keine Fragen offen - etwas merkwürdig ist nur die englisch-spanische Installations-Software auf der Compaq-CD, die inzwischen auch deutschsprachig vorliegen soll. Im geschwungenen, verspielten Gehäuse werkeln ein 75Megahertz-Risc-Prozessor, 16 Megabyte Rom für das Betriebssystem und Anwendungen, sowie 20 MB Ram als Dokumentenspeicher, wobei sich je nach geöffnetem Programm zwischen 15 und 18 MB tatsächlich für Dokumente nutzen lassen. Das Gehäuse läßt sich leicht öffnen, wobei sich der Bildschirm um 180 Grad zur Tastatur klappen läßt und somit eine flache Arbeitsfläche bietet.

Nach zwei Stunden muss eine Steckdose her

Das Halb-VGA-LCD-Display (640 x 240 Pixel) ist ein passiver Touch-

screen mit 256 Farben und 0,24 Millimetern Pixelabstand. Es macht das kleine Kerlchen 540 Gramm schwer und ist gut lesbar und leuchtstark. Für stabile Jackentaschen geeignet kann der Compaq 2010C überallhin mitgenommen werden, solange keine Marathonleistung des Akkus verlangt wird. Nach gut zwei Stunden will das Gerät an die Steckdose. Durch eine Stromsparschaltung können im Praxisalltag auch mal drei Stunden vergehen, bis sich ein Pop-up-Fenster mit der Akkuwarnung zeigt.

Für die Verbindung mit der Außenwelt ist, neben der seriellen PC-Verbindung über die Dockingstation, auch ein 33,6k-Modem, eine Infrarotschnittstelle und ein PC-Card-Slot vorhanden, wobei letzterer nur mit speziellen Windows-CE-geprüften Adaptern arbeitet. Abgespeckte Versionen des Internet-Explorers und von Exchange sind für World Wide Web und E-Mail zuständig. Eine Faxfunktion ist serienmäßig nicht installiert. Als Pocketversionen sind Microsoft Word, Excel, Power Point und Outlook enthalten, deren Dateien beim Synchronisieren konvertiert werden. Nur spezielle Formatierungen wie Spaltensatz gehen in Word dabei verloren, Schriften, Farben und Absätze bleiben erhalten. Sogar eine Rechtschreibprüfung ist installiert. Gestartet werden die Programme wie von Windows 9x gewohnt über Verknüpfungen auf dem Desktop oder der Startleiste, wobei der mitgelieferte Stift beim Zielen hilfreich ist.

Wird das Handheld wie ein Notebook mit aufgerichtetem Display benutzt, kippt es durch das Gewicht des Bildschirms gern nach hinten weg - hier hatten die Konstrukteure offensichtlich Probleme bei der Gewichtsverteilung. Abhilfe schafft dann nur noch die Station oder einfach festhalten.

Für den reibungslosen Datenabgleich im Terminkalender muß unter Win-dows 98 in Verbindung mit der CE-Erweiterung und Outlook 98 ein Servicepack von der Microsoft-Homepage geladen werden. Ansonsten bricht der Datentransfer mit dem Desktop-Rechner mit einer Fehlermeldung ab.

Mängel gibt es bauartbedingt auch bei der Tastatur, wobei Schnellschreiber noch stärker benachteiligt werden, da ein flüssiges Eintippen auf den kleinen runden Tasten so gut wie unmöglich ist. Erwähnenswert ist die Sprachnotizfunktion, die viereinhalb Minuten in guter Wave-Qualität zuläßt. Kopieren oder versenden lassen sich diese Dateien allerdings nicht, so daß die Verwendung auf das Gerät beschränkt ist.

Das Handbuch ist informativ, wo es sinnvoll ist, bebildert und hält die nötigen Erklärungen zum Gerät bereit, allerdings nicht über die installierte Software. Dort wird, wie bei Microsoft-Produkten üblich, auf die Online-Hilfe verwiesen, die in einer abgespeckten Version leider nur das Nötigste erklärt. Support ist für den registrierten Anwender über eine 01805-Nummer verfügbar. Bei unserem Inkognito-Anruf erwiesen sich die Compaq-Leute als sehr freundlich und hilfsbereit, keine ewig langen Warteschleifen oder ständig besetzte Leitungen. Sollte dies immer so sein, fällt die Empfehlung noch leichter. Eine einjährige Einsendegarantie sowie Hotline, Fax- und Internet-Support runden das Serviceangebot ab.

Für den Händler wertvoll: Ein integriertes Demoprogramm zeigt dem Kunden die Fähigkeiten des 2010C.

(kew)

Ein gutes Pfund Office-Funktionalität: Der Compaq-Handheld 2010C.

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