Neuer Kinder-PC "Egon" soll Windhorst Auftrieb verschaffen

26.09.1997
RAHDEN: Windhorst will mit frischem Kapital und dem Einstieg in ein neues Marktsegment auf die Erfolgsspur wechseln.Wir standen vor der Entscheidung, entweder komplett aus der Branche aus- oder voll einzusteigen. Wir haben uns für die zweite Möglichkeit entschieden", erklärt Lars Windhorst, Gründer und Chef der gleichnamigen Unternehmensgruppe im Gespräch mit ComputerPartner.

RAHDEN: Windhorst will mit frischem Kapital und dem Einstieg in ein neues Marktsegment auf die Erfolgsspur wechseln.Wir standen vor der Entscheidung, entweder komplett aus der Branche aus- oder voll einzusteigen. Wir haben uns für die zweite Möglichkeit entschieden", erklärt Lars Windhorst, Gründer und Chef der gleichnamigen Unternehmensgruppe im Gespräch mit ComputerPartner.

Daß sich Windhorst überhaupt mit der Frage beschäftigte, ob sein Engagement in der schwierigen Computerbranche noch Sinn mache, ist verständlich. Das Jahr 1997 stand von Anfang an für die Windhorst Electronics GmbH - in ihr sind die Computeraktivitäten der aus über 20 Einzelfirmen bestehenden Windhorst-Gruppe zusammengefaßt - unter einem schlechten Stern. Erst fiel einer der beiden Geschäftsführer krankheitsbedingt aus, dann zeigte sich, daß der andere nicht in der Lage war, die Erwartungen zu erfüllen.

So rechnet der Firmenchef anstelle des ursprünglich für dieses Jahr geplanten Umsatzes von 140 Millionen Mark jetzt nur noch mit knapp über 100 Millionen Mark (1996: 94 Millionen Mark). Und mit einem PC-Absatz von 13.000 bis 15.000 Stück liegen die Ostwestfalen auch nur auf Vorjahresniveau.

Doch jetzt soll "der Push kommen" (Windhorst). Der Optimismus des Unternehmers beruht nicht nur auf der Kapitalerhöhung auf 16,26 Millionen Mark, sondern auch auf dem Kinder-PC.

Der Rechner mit Namen "Egon" soll ab November in den Regalen einiger Retailer und auf den Katalogseiten von Versendern stehen. Ausgestattet ist der Mini-Tower unter anderem mit 100 Spielen, die allerdings nach einer Testzeit von jeweils rund 15 Minuten gegen Gebühr freigeschaltet werden müssen.

Die besondere Software mit Lars Windhorst als freundlichem Berater auf dem Bildschirm, der den Kindern hilft, wenn es mal nicht so klappt, ist allerdings noch nicht fertig. Ein Manko ist sicherlich auch, die Kids sowohl beim Monitor als auch bei der Tastatur auf herkömmliche Geräte in Computergrau zurückgreifen müssen. Mit einem Endverbraucherpreis von 1.799 Mark (ohne Monitor) gehört "Egon" wohl nicht zu den Schnäppchen der Saison.

Marktexperten sind gespannt, wie die Verbraucher auf den neuen Rechner aus Rahden reagieren werden. "Die Entscheidung, einen Kinder-PC in Deutschland auf den Markt zu bringen, ist sehr mutig. Denn noch immer scheuen viele Eltern davor zurück, ihre Kinder zu früh vor den PC zu setzen. Und zehnjährige Kinder wollen keinen gelben Egon mehr. Sie wollen einen richtigen PC, wie Papa einen hat", erklärt Dirk Föste, Marketingleiter bei PC-Spezialist in Bielefeld.

Windhorst läßt sich aber von solchen Skeptikern nicht die gute Laune verderben. Mit dem neuen PC und frischem Geld und Mut blickt er nach vorn. "Wir sind", gibt es für ihn keinen Zweifel, "fit für die Zukunft." (sic)

Lars Windhorst und sein Kinder-PC "Egon": "Jetzt soll der Push kommen."

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