Auch ein Verkauf ist möglich

Neuer RIM-Chef kündigt Radikalkur an

30.03.2012
Es war ein mieses Quartal für den einst so erfolgreichen Blackberry-Anbieter RIM: Das Geschäft schrumpft, in der Bilanz stehen rote Zahlen. Der erst seit zehn Wochen amtierende deutsche Chef Thorsten Heins kündigt eine radikale Sanierungsaktion an.

Es war wieder ein mieses Quartal für den einst so erfolgreichen Blackberry-Anbieter RIM: Das Geschäft schrumpft, in der Bilanz stehen rote Zahlen. Der erst seit zehn Wochen amtierende deutsche Chef Thorsten Heins kündigt eine radikale Sanierungsaktion an.

Nach einem weiteren schwachen Quartal schloss der erst seit zwei Monaten amtierende deutsche RIM-Chef Thorsten Heins auch die Möglichkeit eines Verkaufs nicht aus. Das sei im Moment aber keine Priorität. Der frühere Siemens-Manager Heins will zunächst auf Kooperationen setzen und versuchen, zur alten Stärke im Unternehmensmarkt zurückzufinden.

Im Management rollen Köpfe

Im vergangenen Quartal spitzte sich die Krise mit einem Umsatzeinbruch und roten Zahlen weiter zu. Der Umsatz sank um ein Viertel auf 4,19 Milliarden US-Dollar, wie das kanadische Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Unterm Strich gab es in dem Anfang März abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal einen Verlust von 125 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor hatte RIM noch 934 Millionen Dollar Gewinn gemacht.

RIM (Research In Motion) kämpft schon seit einiger Zeit mit massiven Absatzproblemen. Die Blackberrys waren einst vor allem bei Unternehmen und Behörden als mobile E-Mail-Geräte populär. Doch inzwischen haben das iPhone von Apple sowie Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android die Blackberrys von zwei Seiten in die Zange genommen. Der Absatz fiel jetzt allein im Vergleich zum Vorquartal um 21 Prozent auf 11,1 Millionen Geräte.

RIM hatte lange den Trend zu Touchscreen-Handys ignoriert und sich an seine klassischen Modelle mit kleinem Bildschirm und kompletter Tastatur geklammert. Einer von Heins' Vorgängern, der langjährige Co-Chef Jim Balsillie, dem Investoren die Mitverantwortung an der aktuellen Misere ankreiden, verlässt jetzt auch den Verwaltungsrat. Heins räumt zudem in der Chefetage auf: Technologiechef David Yach und der bisher für das operative Geschäft zuständige Jim Rowan verlassen das Unternehmen.

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