Traditionell war die Vertriebsleitung bei Computer 2000 immer auf zwei Führungsköpfe für den Innen- und Außendienst aufgeteilt. Seit dem 1. September gibt es in der Münchener Baierbrunnerstraße nur noch einen Sales Director, der für die rund 300 Vertriebsmitarbeiter bei Computer 2000 verantwortlich ist. Mario Stollmeier, bisher bei dem Broadliner für den Innendienst verantwortlich, übernimmt die neu geschaffene Position und erhält zusätzlich Prokura (siehe Kasten). Ein notwendiger Schritt, da der neue Deutschland-Chef Henrik Funch nur drei Tage pro Woche in der Deutschlandzentrale residiert (siehe ComputerPartner 33/01, Seite 10).
Neben den personellen Veränderungen hat Computer 2000 seine Vertriebsabteilung umgekrempelt. Ähnlich wie beim Dornacher Wettbewerber Ingram Macrotron ist der Vertrieb des Broadliners jetzt in sechs Bereiche gegliedert: Key-Account Nord, Key-Account Süd, Retail, SMB (Small Medium Business), Basic Account und Sales Service. Die frühere Trennung von Innen- und Außendienst hebt Computer 2000 damit auf. "Wir möchten es bei dieser Restrukturierung unseres Vertriebs nicht einfach bei schönen Wörtern wie Schnelligkeit und Effizienzsteigerung im Verkauf belassen. Das sind Grundvoraussetzungen, die wir beherrschen", erklärt Deutschlandchef Henrik Funch und legt nach: "Wir werden unsere Kunden durch noch bessere und individualisierte Services davon überzeugen, dass wir ihre Nummer eins sind."
Anspruchsvolle Vorgaben also, die Stollmeier und seine Mannschaft künftig mit Leben füllen dürfen. Als ein Mittel zur stärkeren Kundenbindung und Partnernähe sieht Stollmeier das seit zwei Monaten eingeführte CRM-Tool Easy-View (noch in der Pilotphase), das mit den hauseigenen Backend-Systemen verknüpft ist und so eine "schnelle und individuelle Kundenbetreuung erlaubt", wie Stollmeier versichert.
Zwei Bereiche sollen seiner Leitung ausgebaut werden: "Die Outsourcing-Services werden in den Bereichen Fulfilment, Logistik und Call-Center stark erweitert und der Kundenstamm vor allem im SMB-Segment weiter ausgebaut", erklärt der neue Vertriebschef. Bei den SMB-Kunden will Stollmeier in erster Linie kleinere System-häuser und Value-Added-Reseller (VARs) ansprechen, die, wenn sie von Computer 2000 als "Potenzialkunden" definiert werden, eigene Ansprechpartner im Haus erhalten und zusätzlich von einem ihnen zugeteilten Außendienstmitarbeiter betreut werden.
www.computer2000.de
ComputerPartner-Meinung:
Computer 2000 zieht jetzt nach: Ingram Macrotron hatte die Vertriebsreorganisation zum 1. Januar durchgezogen, unter anderem um Marktanteile von C2s stärkster Kundengruppe, den Key Accounts, abzugreifen. Computer 2000 setzt jetzt verstärkt auf eine angestammte Zielgruppe der Dornacher: die SMB-Kunden. Da das Marktwachstum derzeit nur vor sich hindümpelt, geht man im laufenden Geschäftsjahr auf die Marktanteile der Wettbewerber los. Die Kunden der beiden Großen dürfte das freuen, denn ihr Schaden wirds mit Sicherheit nicht sein. (ch)
WHO#S WHO?
Mario Stollmeier
Der neue Sales Director von Computer 2000 dürfte den meisten Kunden des Broadliners bereits gut bekannt sein: Mario Stollmeier, 37, startete seine Karriere 1991 in der Baierbrunnerstraße als Key-Account-Manager Süd. Zwei Jahre später übernahm der gebürtige Dortmunder als Teamleiter Region Nord/Ost die Verantwortung für 18 Vertriebsmitarbeiter. Ende 1997 stieg Stollmeier dann zum Leiter Large Accounts bei Computer 2000 auf. Am 1. Januar wechselte er als Sales-Manager zu Direktanbieter Dell in Langen. Zwar zeigt sich Stollmeier noch heute angetan "von der logistischen Leistung und den internen Abläufen" des PC-Riesen, aber der Frankfurter Raum war weniger nach seinem Geschmack. Im Oktober 1999 zog er dann wieder in die Isarmetropole und stand bei seinem alten Arbeitgeber Computer 2000 als Bereichsleiter Internal Sales auf der Gehaltsliste. Seit 1. September ist Stollmeier Director Sales bei dem Münchner Broadliner. (ch)