Neuer Vorstandschef bei der Software AG

22.07.2003
Die Darmstädter Software AG hat einen neuen Vorstandschef. Es ist der ehemalige Geschäftsführer der Deutschen-Telekom-Tochter T-Systems, Karl-Heinz Streibich. Er löst Karl Heinz Achinger ab, der dieses Amt nach dem Rücktritt von Erwin Königs acht Monate lang interimistisch geführt hat und wieder in den Aufsichtsrat wechselt.Die Hauptaufgabe des 50jährigen Vertriebsprofis wird es sein, den zweitgrößten deutschen Software-Hersteller wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Der Anbieter von Datenbanken erlitt im vergangenen Jahr einen Umsatzeinbruch von fast 20 Prozent; zugleich ging der operative Gewinn um rund 200 Prozent zurück. Grund dafür war vor allem der Investitionsstop von Unternehmen, aber auch die unklare Ausrichtung des Softwerkers. Zum einen bietet das Darmstädter Haus die Alt-Datenbank Adabas an, die der Forderung von Unternehmen nach offenen Standards nicht genügt, zum andern die derzeit schlecht verkäufliche XML-Datenbank "Tamino" nebst der Middleware "Entire X". Das hatte Folgen: für Mitarbeiter - statt 3.326 Mitarbeiter Ende 2001 zählt die AG jetzt deren 2.976 -; für den Vertrieb - die AG wertete die Regionen auf, berief drei Regionalmanager in den Vorstand und versuchte das Partnergeschäft auszuweiten -, und für die strategische Ausrichtung: das Unternehmen will sich mehr auf Standardsoftware konzentrieren. Darüber, ob Streibich das gelingen kann, rätselt die Brache. Zwar ist er Vertriebsprofi, doch seine Erfahrungen mit Standardsoftware seien nicht bekannt, mutmaßte Torsten Schellscheidt, Analyst bei der Investmentbank WestLB Panmure. "Der neue Vorstandschef muss neue Produkte und Märkte identifizieren", skizzierte er als die dringlichste Aufgabe des neuen Vorstandvorsitzenden. Deutliche Worte für Streibich, der die Führung eines Unternehmens übernimmt, das im abgelaufenen ersten Quartal Verluste in Höhe von 9,7 Millionen Euro schrieb, das in diesem Jahr Gewinn machen will, doch einen Umsatzrückgang nicht ausschließt. (wl)

Die Darmstädter Software AG hat einen neuen Vorstandschef. Es ist der ehemalige Geschäftsführer der Deutschen-Telekom-Tochter T-Systems, Karl-Heinz Streibich. Er löst Karl Heinz Achinger ab, der dieses Amt nach dem Rücktritt von Erwin Königs acht Monate lang interimistisch geführt hat und wieder in den Aufsichtsrat wechselt.Die Hauptaufgabe des 50jährigen Vertriebsprofis wird es sein, den zweitgrößten deutschen Software-Hersteller wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Der Anbieter von Datenbanken erlitt im vergangenen Jahr einen Umsatzeinbruch von fast 20 Prozent; zugleich ging der operative Gewinn um rund 200 Prozent zurück. Grund dafür war vor allem der Investitionsstop von Unternehmen, aber auch die unklare Ausrichtung des Softwerkers. Zum einen bietet das Darmstädter Haus die Alt-Datenbank Adabas an, die der Forderung von Unternehmen nach offenen Standards nicht genügt, zum andern die derzeit schlecht verkäufliche XML-Datenbank "Tamino" nebst der Middleware "Entire X". Das hatte Folgen: für Mitarbeiter - statt 3.326 Mitarbeiter Ende 2001 zählt die AG jetzt deren 2.976 -; für den Vertrieb - die AG wertete die Regionen auf, berief drei Regionalmanager in den Vorstand und versuchte das Partnergeschäft auszuweiten -, und für die strategische Ausrichtung: das Unternehmen will sich mehr auf Standardsoftware konzentrieren. Darüber, ob Streibich das gelingen kann, rätselt die Brache. Zwar ist er Vertriebsprofi, doch seine Erfahrungen mit Standardsoftware seien nicht bekannt, mutmaßte Torsten Schellscheidt, Analyst bei der Investmentbank WestLB Panmure. "Der neue Vorstandschef muss neue Produkte und Märkte identifizieren", skizzierte er als die dringlichste Aufgabe des neuen Vorstandvorsitzenden. Deutliche Worte für Streibich, der die Führung eines Unternehmens übernimmt, das im abgelaufenen ersten Quartal Verluste in Höhe von 9,7 Millionen Euro schrieb, das in diesem Jahr Gewinn machen will, doch einen Umsatzrückgang nicht ausschließt. (wl)

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