Neues Betriebssystem für Firmen

16.10.2003

Voraussichtlich Mitte Oktober dieses Jahres wird Red Hat die dritte Enterprise-Version des eigenen Linux-Betriebssystems auf den Markt bringen. Basierend auf dem Kernel-Release 2.4.21 wird es dennoch einige Features der Kernel-Ausführungen 2.5 und 2.6 enthalten.

Die Funktionalität von Red Hat Linux Enterprise 3 (RHEL 3) geht weit über die eines reinen Betriebssystems hinaus. So wird das Produkt auch eine so genannte "Service and Application Fabric" - eine Art Middleware - enthalten, an die Plug-ins zu SQL-Datenbanken und J2EE-Applikationsservern, zu Verzeichnisdiensten, Portalen und anderen Anwendungen angekoppelt werden können.

Weitere wichtige Aspekte in Red Hats Lösungsportfolio sind Sicherheit und Management. So stellt das erweiterte Betriebssystem künftig Schnittstellen zu Applikationen wie Identitätsmanagement, Verifizierung und Verschlüsselung zur Verfügung. Ferner enthält es Sistinas "Logical Volume Manager", mit dem sich diverse Speichermedien effizient ansteuern und kontrollieren lassen.

Wie bereits in der Vorgängerversion 2.1 wird es auch RHEL 3 in drei unterschiedlichen Ausprägungen geben. Das für große Unternehmen geeignete AS-Model (früher: Advanced Server) läuft auf allen gängigen Plattformen - also auf X86, Itanium und AMD, sowie auf IBMs Z-, P- und I-Series-Servern. Die an den Mittelstand gerichtete Lösung RHEL-ES arbeitet nur mit Intel-kompatiblen Prozessoren. Hinzu kommt noch die Workstation-Version WS, die von Red Hat als Basis für technischen Anwendungen wie CAD gesehen wird.

Ende Oktober dieses Jahres soll schließlich auch das Box-Produkt für den Desktop auf den Markt kommen. Dessen endgültiger Name steht noch nicht fest. Die Preise von Red Hat Enterprise Linux 3 sollen sich an denen des Vorgängers orientieren und werden daher wohl zwischen 180 und 2.500 Euro liegen.

Dr. Ronald Wiltschek

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