Neues und Altes wird billiger oder teurer: Business as usual im Fachhandel

24.04.1998

MÜNCHEN: Die diesjährige CeBIT brachte nur wenige Neuerungen. Für den Händler bringt dies die Chance, sich ohne Hektik wieder seinem eigentlichen Geschäft zu widmen - dem Verkaufen. Die Preisinformationen stammen wie immer aus dem ComputerPartner Informationssystem.

CD-Rom-Laufwerke wieder lieferbar

Vor einigen Monaten wurde das Angebot an CD-Rom-Drives mit 24facher Lesegeschwindigkeit deutlich knapper. Gleichzeitig tauchten die dem aktuellen Standard nachfolgenden 32fach-Laufwerke mehr als zögerlich im Markt auf. Die Liefersituation hat sich seit der CeBIT wieder entschärft, so daß von allen Distributoren die wichtigsten Laufwerke wieder zu bekommen sind. Schlecht ist diese Entwicklung lediglich für die Preisstabilität: Während der Laufwerkspreis für einige Wochen stabil geblieben ist, findet sich nun wieder ein deutliches Minus im durchschnittlichen HEK. Dieser Preisrückgang trifft übrigens sogar die noch gar nicht auf breiter Front eingeführten

32fach-Laufwerke.

Intel-Preise sinken schon wieder

Nach und nach werden die Intel-CPUs auf Basis des "klassischen" Pentiums zum Auslaufmodell erklärt und die jeweiligen Nachfolger im Preis reduziert. Entsprechend hoch sind die Taktraten für die jeweilige Standardausstattung eines PC. Für uns Grund genug, die Produktgruppe der Komplett-PCs neu zu definieren. Als Standard gilt jetzt eine 200-MHz-CPU mit einer Festplattenbestückung von 2,5 Gigabyte. Die RAM-Ausstattung der beobachteten Geräte liegt bei 16 Megabyte. Die magische Zahl von 2.000 Mark im Händlerpeis wird wohl auch bei diesen PCs bald unterschritten werden. Pentium-II läßt grüßen.

Notebook-Markt bleibt unübersichtlich

Der Trend geht unbestritten zu Notebooks, aber zu welchen? Bei kaum einer Produktgruppe ist es so schwer, den Überblick zu bewahren. Schon die im CP-Index betrachtete Auswahl kommt in einer sehr breiten Ausstattungspalette daher, insbesondere in Hinblick auf die angebotenen Erweiterungsmöglichkeiten zu den Geräten. Auch der Größenfaktor, der ja eine nicht unerhebliche Rolle bei der Kaufentscheidung spielt, ist nicht mehr einfach zu bestimmen, Ergonomie dominiert nicht mehr in jedem Fall über die machbare Miniaturisierung. Die Preise für die meisten Geräte verfallen, die Margen werden damit bei steigenden Stückzahlen immer geringer - wie bei den Desktop-PCs.

Scanner: Stabile Preise - große Produktpalette

Bezüglich des Preises ist bei Scannern nicht viel Neues zu vermelden. Händler können für jedes Preissegment Angebote auch über längere Laufzeiten beruhigt abgeben. Bewegung ist jedoch in der Produktvielfalt zu sehen. Längst haben sich feste Märkte für den Privatanwender und für verschiedene Profiklassen etabliert. Aggressiv decken insbesondere die kleineren Anbieterfirmen diese Märkte mit immer neuen Modellen ab, wobei dem Händler nicht erspart bleibt, immer wieder die Qualität und Ausstattung zu prüfen. Diese Mühe sparen kann er sich bei den etablierten Herstellern, die langsamere Produktzyklen fahren.

Mehr Vielfalt im Monitormarkt

Zum Ende des Monats wird Rein erstmalig Monitore unter eigenem Namen und mit gutem Serviceversprechen auf den Markt bringen. Damit hat sich der Distributor, der schon Eizo und View-Sonic in Deutschland bekanntgemacht hat, viel vorgenommen, ist doch der Monitormarkt bestens versorgt. Das große Angebot unterschiedlichster Marken bringt natürlich auch den Wettbewerb über den Preis ins Rollen. Diese Woche rutschte der Durchschnittspreis im CP-Index für 17-Zöller erstmalig unter 1.000 Mark, in erster Linie durch Modelle für den Consumer-Markt bestimmt. High end-Ausführungen erreichen nach wie vor Preise bis knapp an 4.000 Mark Händler-Einkauf.

Tintenstrahler: Consumer-Land ist abgebrannt

Der Soho-Markt für Farbtintenstrahldrucker gibt wohl für die Hersteller nicht mehr so viel her, wie erwartet. Zumindest macht sich Lexmark auf, neben diesem Marktsegment auch gezielt höhere Ansprüche zu bedienen. Gut für den Händler, der sich mit diesem Hersteller gut versteht. Der Privatanwendermarkt scheint ausgereizt zu sein. Von gelegentlichen Sonderangeboten abgesehen, sind die Druckerpreise seit Wochen äußerst stabil. Nichtsdestotrotz ist für den Händler mit den Geräten nicht mehr viel Marge zu machen. Was ihm bleibt, ist die Hoffnung auf Folgegeschäfte mit Service und Druckerzubehör. (uw)

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