Fachmesse für IT-Security

Neuigkeiten von der it-sa 2018

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Auf der Security-Messe it-sa in Nürnberg zeigen mehr Aussteller als je zuvor ihre Produkte. Der Vertrauensverlust in US-Anbieter sorgt für steigendes Interesse an europäischen Firmen.

Die Ausrichter der it-sa haben es gut: Egal wann ihre Messe stattfindet, können Sie aktuelle Vorfälle als Beispiel dafür heranziehen, wie wichtig IT-Security für Wirtschaft und Gesellschaft inzwischen geworden ist. 2018 bot sich der Verlust von Nutzerdaten von 50 Millionen Facebook-Konten an. Die Aussteller verwiesen je nach ihrem Tätigkeitsschwerpunkt auf andere, vielleicht weniger spektakuläre aber für die betroffenen Firmen oft weitaus schwerwiegendere Hackerangriffe, Schadsoftware-Attacken oder Sicherheitslücken - oder auf die Notwendigkeit, endlich die Anforderungen aus der DSGVO zu erfüllen. Alles zusammen sorgt dafür, dass das Geschäft mit IT-Security-Produkten brummt.

Die it-sa 2018 erreichte mit offiziell 670 Firmen einen neuen Ausstellerrekord. Langsam wird es damit in den drei für die Messe reservierten Hallen auf dem Messegelände Nürnberg damit eng.
Die it-sa 2018 erreichte mit offiziell 670 Firmen einen neuen Ausstellerrekord. Langsam wird es damit in den drei für die Messe reservierten Hallen auf dem Messegelände Nürnberg damit eng.

Das kommt auch der Messe zugute. In den drei Hallen im Messezentrum Nürnberg stehen die Stände der rund 670 Aussteller (2017 waren es 630) dicht gedrängt. Und auch an den Ständen ist für die einzelnen Aussteller oft wenig Platz. Das gilt für die Gemeinschaftsstände von Israel, den Niederlanden und der Tschechischen Republik ebenso wie für die it-sa-Auftritte der Distributoren.

Dank voller Ausstellungshallen und zusammen mit dem umfangreichen Rahmenprogramm sei die it-sa nun die "führende Plattform für den intensiven Dialog zum Thema Cybersicherheit", erklärt Frank Venjakob, Executive Director it-sa, NürnbergMesse, in einer Pressemitteilung zum Messeauftakt. Am ersten Messetag bestätigten das die anwesenden Aussteller so. Viele von ihnen waren dieses Jahr schon nicht mehr auf der CeBIT und planen das auch nächstes Jahr nicht ein. Andere haben dieses Jahr mit der CeBIT abgeschlossen und wollen sich 2019 ganz auf it-sa und Fachmessen konzentrieren, auf denen sie ihre Produkte zeigen.

"Jeder Tweet von Trump ist Werbung für uns"

Nahezu euphorisiert zeigten sich viele deutsche und europäische Anbieter. "Jeder Tweet von Trump ist Werbung für uns", sagte einer davon im Vorfeld der Messe. Offiziell zustimmen wollte der Aussage zwar keiner, aber inhaltlich damit einverstanden waren hinter vorgehaltener Hand die meisten.

Verbraucher sind den US-Diensten gegenüber skeptisch, schaffen aber aus diversen Gründen - Bequemlichkeit, Mangel an bekannten Alternativen oder Unkenntnis - den Ausstieg nicht wirklich. Bei Firmen scheint das anders zu sein. Da dauert es aufgrund der Investitionszyklen etwas, bis sich ein Einstellungswandel bemerkbar macht. Das derzeit stark steigende Interesse an europäischen Sicherheitslösungen lässt sich aber eigenen Aussagen zufolge bei den meisten Anbietern schon in den Auftragsbüchern und bei der Anzahl der Projekte feststellen.

"Backdoor-frei" als neues Qualitätssiegel

Neben einem zunehmend schlechten Bauchgefühl sorgen da auch handfeste Fakten dafür. Der im März 2018 in Kraft getretene USA Cloud Act verpflichtet amerikanische Internet-Firmen und IT-Dienstleister, US-Behörden Zugriff auf gespeicherte Daten auch dann zu gewährleisten, wenn die Speicherung nicht in den USA erfolgt. Der im August aufgestellten Leitlinien der als "Five Eyes" kooperierenden Geheimdienste aus den USA, Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland, tragen ebenfalls nicht zur Beruhigung bei.

Diese Leitlinien sollen in nationale Gesetze einfließen und fordern die Internet-Firmen der fünf Staaten auf, den Behörden "freiwillig" Zugang zu ihren Produkten und Daten zu gewähren. Sind sie dazu nicht bereit, wollen die Geheimdienste "technologische, gesetzgeberische oder durchsetzende" Maßnahmen ergreifen, um Zugriff zu erlangen. Das Gegenschlagwort auf der it-sa war daher "Backdoor-frei". Weitere Themen und Neuigkeiten von der it-sa finden Sie in der folgenden Bildergalerie.

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