SIP-Trunk-Lösung Ntrunk

Nfon bindet auslaufendes ISDN über Internetlösung an

Arnd Westerdorf ist freier Journalist in Düsseldorf.
Nfon launcht mit Ntrunk eine Cloud-Lösung für Geschäftskunden, die ihre Telefonanlage nicht mehr an einem ISDN-Anschluss betreiben können.

Der deutsche Cloud-Telefonie-Spezialist Nfon AG hat zur frisch begonnenen ITK-Leitmesse CeBIT die Vermarktung seiner Lösung Ntrunk angekündigt. Die Lösung ist ein SIP-Anlagenanschluss via SIP-Trunking (Session Initiation Protocol). Über das entsprechende Netzwerkprotokoll können Nutzer ihre jetzige Telefonanlage über das Internet an das Telefonnetz anschließen.

Damit können Unternehmenskunden nicht nur die branchenweit beschworenen Kostenvorteile der Internetelefonie (VoiP - Voice-over-Internetprotocol) nutzen, sondern vor allem auch ihre vorhandenen ISDN-Anlagen (Integrated Services Digital Network) weiter betreiben. Hintergrund ist der von der Deutschen Telekom geplante ISDN-Ausstieg zum Jahresende 2018, von dem bereits vier Millionen Telekom-Kunden betroffen sind und der das SIP-Trunking hoffähig macht.

Nfon-CPO Jürgen Städing: Ntrunk hat Potenzial zu Kosteneinsparungen.
Nfon-CPO Jürgen Städing: Ntrunk hat Potenzial zu Kosteneinsparungen.
Foto: Nfon AG

Dementsprechend bringt der Nfon-Produktverantwortliche Jürgen Städing die Herstellerlösung Ntrunk als „zuverlässige Alternative“ ins Spiel, die zudem einen Investitionsschutz für die bestehende Telekommunikations-Infrastruktur bedeuten würde und ISDN-Anschlüsse einsparen helfe. Die Lösung soll sich mit oder ohne Vorschaltgerät an das öffentliche Netz anbinden beziehungsweise eine bestehende mit einer virtuellen Telefonanlage kombinieren lassen. Neben dem „Potenzial zu teilweise erheblichen Kosteneinsparungen – beispielsweise bei Zugangskosten, tatsächlichen Traffic-Kosten, sowie dem Wegfall verschiedener Verträge mit Service Providern und allgemein laufenden Kosten“ betont Nfon Chief Product Officer Jürgen Städing die Möglichkeit, „die klassische TK-Anlage um Nebenstellen aus der Cloud-Telefonanlage Nfon zu erweitern“. Damit würde es ein Einfaches sein, auch Heimarbeitsplätze oder Niederlassungen einzubinden, so Städing.

Nfon ncloudbox+: Modifizierte Version des 2014 vorgestellten Prototypen.
Nfon ncloudbox+: Modifizierte Version des 2014 vorgestellten Prototypen.
Foto: Nfon

Zuvor hatte der Münchner Hersteller im Januar 2015 auf zwei Vorschau-Veranstaltungen zur CeBIT Einblicke in seine kommenden Produkte gegeben. Neben Ntrunk stellte Nfon eine neue Version seiner im Vorjahr als Prototyp präsentierten Ncloudbox vor. Die modifizierte Cloud-Telefonanlage, deren Betriebsart Experten auch noch unter dem Begriff IP-Centrex geläufig ist, heißt Ncloudbox+ und soll bestehende Systemtelefone mit der Nfon-Cloud synchronisieren.

Die Produktlösung hat eine Bluetooth-Schnittstelle und bewerkstelligt es über die Anbindung von bis zu vier mobilen Geräten, bei einem Gespräch von einem Smartphone zu einem Tischtelefon zu wechseln. Die Verbindung zu einem Kontakt soll auch aus den Adressbüchern von anderen mobilen Computern und Desktops-PC und unabhängig vom Betriebssystem möglich sein.

Martin Czermin: Neuer CEO der Nfon AG.
Martin Czermin: Neuer CEO der Nfon AG.
Foto: Nfon

Wenige Wochen nach der Produktvorstellung ist übrigens der damalige Chief Executive Officer von Nfon, Rainer Koppitz, als CEO zum ebenfalls in München stationierten Geschäftspartner BT gewechselt. Sein Nachfolger Martin Czermin dürfte somit zusammen mit den anderen Nfon Vorständen und Mitarbeitern die Geschäftspartner auf dem CeBIT-Stand C58 in Halle 13 begrüßen.

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