Nicht Europa, sondern die US-Krise zerrt im zweiten Quartal mächtig am PC-Absatz

23.07.2001
Während die schwache Konjunktur in den USA die PC-Absatzzahlen im zweiten Quartal 2001 weltweit ins Minus gezogen hat, scheinen in Europa andere Marktkräfte zu herrschen. Denn der westeuropäische Markt entwickelt sich besser als vielfach behauptet. Drei Marktforscher, drei vorläufige Studien zur Entwicklung des PC-Marktes im zweiten Quartal 2001 mit dem weltweit schwächsten Wachstum seit 1986: Dataquest und zufolge ist der weltweite PC-Absatz gegenüber dem zweiten Quartal 2000 um 1,9 bis zwei Prozent auf 30,4 respektive 29,8 Millionen Stück zurückgegangen. Schuld an der Malaise ist vor allem die Krise auf dem US-amerikanischen PC-Markt, der laut Dataquest im letzten Quartal um 6,9 Prozent, nach Angaben von sogar um 8,1 Prozent eingebrochen ist. Für den westeuropäischen und den deutschen PC-Markt kommen die Analysten von Context im zweiten Quartal 2001 entgegen der schwachen gesamtwirtschaftlichen Konjunkturdaten immerhin noch auf ein Plus von 8,1 und acht Prozent. Während einige Hersteller wie Fujitsu Siemens (FSC), NEC und Apple in Europa teils heftige Einbußen erleben mussten, konnten Compaq (Schätzwert ohne Juni-Daten), Hewlett-Packardund Dell mit jeweils 12,1 Prozent ein überdurchschnittlich starkes Wachstum verzeichnen. Context zufolge ist das Wachstum auf dem europäischen PC-Markt also weniger durch makro-ökonomische Faktoren bestimmt als vielmehr durch die herausragende Performance einzelner Anbieter. Während Context für das dritte Quartal in Europa wenig Aussicht auf Besserung sieht, ließen erste Indikatoren darauf schließen, dass es im vierten Quartal wieder bergauf geht, womit für das Gesamtjahr im europäischen PC-Markt sogar ein Plus von zehn Prozent möglich sei. Weltweit am besten gefahren ist laut Dataquest und der amerikanische Direktanbieter Dell, der es im zweiten Quartal mit vier Millionen verkauften Systemen auf zweistellige Wachstumszahlen brachte und sich damit an die Spitze setzen konnte. Alle anderen Top-Five haben gegenüber dem zweiten Quartal 2000 mitunter mächtig Federn lassen müssen. Compaq hat laut Dataquest im zweiten Quartal weltweit sogar rund 580.000 Stück weniger verkauft als noch vor einem Jahr (siehe Tabelle). Allerdings hat Compaq selber noch keine Zahlen gemeldet. Auch auf Europa-Ebene läßt sich der Big Player aus Texas mit der Veröffentlichung der Absatzzahlen noch Zeit. Größere Korrekturen sind deshalb laut Context-Analyst Jeremy F. Davis nicht auszuschließen. ComputerPartner-Meinung: Um ihre eigenen Schwächen im Management, Portfolio und in der Channel-Strategie zu verdecken, machen es sich einige Big-Player offenbar zu leicht, wenn sie die Verantwortung für die PC-Marktkrise auch in Europa suchen. Die Zahlen von Context sollten uns eines Besseren lehren. (kh)

Während die schwache Konjunktur in den USA die PC-Absatzzahlen im zweiten Quartal 2001 weltweit ins Minus gezogen hat, scheinen in Europa andere Marktkräfte zu herrschen. Denn der westeuropäische Markt entwickelt sich besser als vielfach behauptet. Drei Marktforscher, drei vorläufige Studien zur Entwicklung des PC-Marktes im zweiten Quartal 2001 mit dem weltweit schwächsten Wachstum seit 1986: Dataquest und zufolge ist der weltweite PC-Absatz gegenüber dem zweiten Quartal 2000 um 1,9 bis zwei Prozent auf 30,4 respektive 29,8 Millionen Stück zurückgegangen. Schuld an der Malaise ist vor allem die Krise auf dem US-amerikanischen PC-Markt, der laut Dataquest im letzten Quartal um 6,9 Prozent, nach Angaben von sogar um 8,1 Prozent eingebrochen ist. Für den westeuropäischen und den deutschen PC-Markt kommen die Analysten von Context im zweiten Quartal 2001 entgegen der schwachen gesamtwirtschaftlichen Konjunkturdaten immerhin noch auf ein Plus von 8,1 und acht Prozent. Während einige Hersteller wie Fujitsu Siemens (FSC), NEC und Apple in Europa teils heftige Einbußen erleben mussten, konnten Compaq (Schätzwert ohne Juni-Daten), Hewlett-Packardund Dell mit jeweils 12,1 Prozent ein überdurchschnittlich starkes Wachstum verzeichnen. Context zufolge ist das Wachstum auf dem europäischen PC-Markt also weniger durch makro-ökonomische Faktoren bestimmt als vielmehr durch die herausragende Performance einzelner Anbieter. Während Context für das dritte Quartal in Europa wenig Aussicht auf Besserung sieht, ließen erste Indikatoren darauf schließen, dass es im vierten Quartal wieder bergauf geht, womit für das Gesamtjahr im europäischen PC-Markt sogar ein Plus von zehn Prozent möglich sei. Weltweit am besten gefahren ist laut Dataquest und der amerikanische Direktanbieter Dell, der es im zweiten Quartal mit vier Millionen verkauften Systemen auf zweistellige Wachstumszahlen brachte und sich damit an die Spitze setzen konnte. Alle anderen Top-Five haben gegenüber dem zweiten Quartal 2000 mitunter mächtig Federn lassen müssen. Compaq hat laut Dataquest im zweiten Quartal weltweit sogar rund 580.000 Stück weniger verkauft als noch vor einem Jahr (siehe Tabelle). Allerdings hat Compaq selber noch keine Zahlen gemeldet. Auch auf Europa-Ebene läßt sich der Big Player aus Texas mit der Veröffentlichung der Absatzzahlen noch Zeit. Größere Korrekturen sind deshalb laut Context-Analyst Jeremy F. Davis nicht auszuschließen. ComputerPartner-Meinung: Um ihre eigenen Schwächen im Management, Portfolio und in der Channel-Strategie zu verdecken, machen es sich einige Big-Player offenbar zu leicht, wenn sie die Verantwortung für die PC-Marktkrise auch in Europa suchen. Die Zahlen von Context sollten uns eines Besseren lehren. (kh)

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