Microsoft und die Partner - eine Analyse

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"

Axel Oppermann beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Social Enterprise, Cloud Computing und Microsoft hineinfällt. Axel schreibt auf Computerwoche als Experte zu den Themen Enterprise Cloud, Digital Enterprise und dem IT-Lieferanten Microsoft. Als IT-Analyst berät er Anwender bei der Planung und Umsetzung ihrer IT-Strategien. Axel ist Geschäftsführer des Beratungs- und Analystenhaus Avispador aus Kassel. Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE

Cloud im Fokus von Microsoft

Aber nicht nur Produkte, sondern auch Cloud Services, die diese neuen Technologien erst möglich machen, stehen mehr und mehr im Fokus von Microsoft. Das unterstreicht den Wandel von Microsoft vom Softwareunternehmen hin zu, Anbieter von Cloud Services. Dies wird begleitet durch eine dafür optimierte IT-Infrastruktur auf Servern, PCs, Notebooks und Smartphones. Dabei zielt Microsoft auch insbesondere auf kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) ab. Hier bietet stark wachsende Nachfrage, oftmals einfache Strukturen und ungemanagte Kundenbeziehungen Wachstum und Optionen zur Kundenbindung. Auch deshalb investiert Microsoft hier stark in Partner. Neue Trainings und Qualifizierungsmaßnahmen sollen es Partnern im Ergebnis ermöglichen, den Kunden besser ansprechen und bedienen zu können.

Darüber hinaus positioniert sich Microsoft zukünftig auch über Geräte (Devices). Wie Microsoft im jährlichen "Brief an die Aktienbesitzer" mitteilte, sieht der Konzern sich zukünftig stärker als ein Unternehmen, welches "Devices and Services" anbietet. In der Entwicklung neuer Formfaktoren und der Kombination von Geräten mit Services sieht der Konzern sein Heil. Insbesondere Kunden, die Microsoft als strategischen Lieferanten eingestuft haben, müssen sich angesichts der veränderten der Ausrichtung von Microsoft kritisch auseinandersetzen. Es gilt, Chancen und Risiken zu bewerten.

"Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit"

Microsoft macht nach eigenen Angaben noch immer 95 Prozent der Umsätze mit beziehungsweise über Partner. Und dies soll in den kommenden Jahren auch so bleiben. Auch investiert Microsoft einen großen Batzen in die Partner und deren Ausrichtung. Die Partner sollen sich hier nicht von den - insbesondere in den USA - aufkommenden "Stores" beunruhigen lassen.

"Surface", die hauseigene Hardware-Idee für Windows 8 ist keine Herausforderung oder Kampfansage an die Partner, und die gezielte Anheuerung von Kompetenzträgern in unterschiedlichen Service-Bereichen - verbunden mit zusätzlichem Push der eigenen Service-Angebote - gilt auch als normal.

Egal wie diese Entwicklungen von Partnern oder Anwendern gewertet wird: Microsoft bietet - zumindest für die kommenden Jahre - eine Biozone in einem lukrativen Ökosystem, welches sogar in wirtschaftlich turbulenten Zeiten einen Ort der Sicherheit bietet. Oder in anderen Worten: In den kommenden Jahren ist Microsoft ein - wenn nicht sogar "der". sichere Ankerpunkt im IT-Universum für viele Unternehmen der IT-Wertschöpfungskette - Wirtschaftskrise hin - Abschwung her.

Es ist jedoch fraglich, wie sich der Lebensraum langfristig entwickeln wird, und ob es zukünftig noch für alle "Lebensformen" genug - und/oder den richtigen - Lebensraum gibt. Um es mit Darwin zu halten: "Es werden die sein, die am besten angepasst sind und nachhaltige Innovationen am schnellsten aufgreifen." Oder in anderen Worten: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

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