Microsoft und die Partner - eine Analyse

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"

Axel Oppermann beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Social Enterprise, Cloud Computing und Microsoft hineinfällt. Axel schreibt auf Computerwoche als Experte zu den Themen Enterprise Cloud, Digital Enterprise und dem IT-Lieferanten Microsoft. Als IT-Analyst berät er Anwender bei der Planung und Umsetzung ihrer IT-Strategien. Axel ist Geschäftsführer des Beratungs- und Analystenhaus Avispador aus Kassel. Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE

"Stop selling Ships, start selling Destinations."

Microsoft hat seinen Partnern abermals deutlich gezeigt, wohin die Reise in den kommenden Monaten und Jahren gehen soll. Die Gesamtheit der Möglichkeiten, sich als Unternehmen im IT-Channel mit den Produkten und Services von Microsoft zu positionieren, zu etablieren und zu entwickeln wurde aufgezeigt. Es ist Aufgabe der Partner, diesen Weg mitzugehen - oder eben nicht. Die Entscheidung kann keinem abgenommen werden.

So oder so: Der Lauf der Zeit kann für das Arbeiten eines Technologiekonzerns günstig oder ungünstig sein. Für Microsoft im Allgemeine, und die Client-Welt im Besonderen waren die letzten Jahre zwar monetär und in Absatzzahlen wohl gesonnen. Bezogen auf Wahrnehmung, Trends und Emotionen konnten jedoch andere mehr überzeugen: Sei es Apple mit dem iPad, sei es die entstandene Android-Welt oder sei es der aufziehende Fixstern am OEM-Himmel Samsung mit seinen zahlreichen Android-Modellen.

Oder war doch alles nur eine Modeerscheinung, und Microsoft hatte im Client-Bereich nur eine Schwäche? War es so, wie seinerzeit in der Schule? In jeder Klasse gab es doch so einen Typen. Einer, der immer die besten Noten geschrieben hat. Null Fehler. Eins-Plus "mit Sternchen". Insgeheim hat man ihn ein bisschen beneidet, weil ihm die Noten nur so zuzufliegen schienen. Dass es harte Arbeit war, wollte nicht einleuchten. Umso glücklicher war man dann, wenn genau dieser Typ mal eine Vier oder Fünf bekam. Dann konnte schön gelästert werden. Nur das Problem war, dieser Typ blieb Klassenbester.

Ein wenig gleicht diese Situation der von Microsoft und den Client-Angeboten (Windows für PC und Phone) in den letzten 18 bis 24 Monaten: Zwar immer noch Marktführer, relevante Produkte strategisch besetzt und dennoch in der Gunst von Partnern, Kunden oder Massenmedien weniger wertgeschätzt als ein "Daherkömmling" wie Apple mit seinen vermeintlichen "Mickey-Mouse-Produkten".

In den kommenden Wochen - und Monaten - wird sich jedoch zeigen, ob der Primus im Client-Bereich zurück zur alten Stärke kommt - und dies nicht nur aufgrund historisch gewachsener Strukturen, sondern auf Basis von Innovationen. (rw)

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