Mit GPS und LAN

Nikon Coolpix P6000 angetestet

Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
Eine Kamera für Outdoor-Aktivisten" - wer das hört, denkt sofort an wasserfeste Geräte mit dicken Gummibezügen. Nikon verpasst der P6000 zwar keine Gummidichtungen, zielt mit der Kamera dennoch auf Naturfreude ab. Das Stichwort lautet hier: GPS.

Testbericht

Mit der Nikon Coolpix P6000 kann der Anwender seine Foto-Ausflüge ganz genau nachvollziehen. Denn die Kamera hat einen integrierten GPS-Empfänger, der automatisch jedem Bild seine GPS-Koordinaten zuordnet. Man aktiviert die Funktion, indem man das Moduswählrad auf "GPS" stellt und im Bedienmenü die Option "GPS-Daten aufzeichnen" auf "On" stellt. Die GPS-Daten lassen sich jederzeit aktualisieren. Außerdem zeigt die Kamera die Position und die Signalstärke auf dem Display an. Da die Daten im Exif-Header gespeichert werden, können Programme wie Photoshop oder die Freeware Exifer bequem und schnell darauf zugreifen.

Bildqualität: Die 13,4-Megapixel-Kamera überraschte uns mit einem ausgezeichneten Wirkungsgrad. Zudem ließ die Auflösung lediglich bei kurzer Brennweite zum Bildrand hin nach. In punkto Bildrauschen bewies das Nikon-Modell, dass sich ein größerer Sensor auszahlt. Denn die P6000 nutzt einen CCD-Chip mit 1/1,7 Zoll - aktuelle 12-Megapixel-Kameras verwenden überwiegend einen deutlich kleineren 1/2,3-Zoll-Sensor. Zwar waren die Rauschwerte bei ISO 100 nur befriedigend. Schuld daran war jedoch die starke Scharfzeichnung. Bei ISO 200 bis 800, wo die Scharfzeichnung deutlich weniger aggressiv arbeitete, fanden wir kaum Bildfehler. Erst bei ISO 1600 stieß die Kamera dann an ihre Grenzen. Der Dynamikumfang war hoch, vor allem hinsichtlich der Eingangsdynamik, sprich, der Anzahl der möglichen Blendenstufen, schnitt die P6000 sehr gut ab.

Ausstattung: Da der Brennweitenbereich der Nikon-Kamera bereits bei 28 Millimeter beginnt, eignet sie sich optimal für Weitwinkelaufnahmen. Der Raw-Modus kommt besonders Anwendern zugute, die die Bearbeitung der Bilder selbst übernehmen wollen. Über den LAN-Anschluss lassen sich Bilder automatisch in Nikons Online-Galerie "My Picturetown" übertragen. Zum Vermeiden von Unschärfen durch ungewollte Wackler setzt die P6000 gleich drei Methoden ein: einen optischen Stabilisator (VR), der über eine bewegliche Linsengruppe arbeitet, eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, die kürzere Verschlusszeiten ermöglicht, und den Best-Shot-Selector, der aus zehn aufeinander folgenden Aufnahmen automatisch das schärfste Bild wählt.

Fazit: Die Kamera bietet einige Ausstattungsmerkmale, die für eine Digitalkamera untypisch sind: So nimmt sie dank GPS-Modul Bilder mit Geotags auf und lässt sich per LAN-Anschluss in ein Netzwerk einbinden, um die Bilder in die Nikon-Online-Galerie zu übertragen. Doch auch die Bildqualiät war gut.

Alternative: Die Canon Powershot G9 ist in etwa gleich groß, kommt aber ohne GPS und LAN. Außerdem schnitt sie bei der Bildqualität minimal schlechter ab als die Nikon P6000. Der große Vorteil der G9: Sie kostet gut 60 Euro weniger als das Nikon-Modell.

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