Noch ganz frisch: Das Joint Venture mit Garmhausen

04.01.1999

NEUSS: Endlich von Erfolg gekrönt zeigt sich die lange Käufersuche der Ilion Deutschland GmbH. Thomas Garmhausen, Geschäftsführer des gleichnamigen Systemhauses, ist der Glückliche. Doch statt den Distributor vollständig zu übernehmen, geht er mit einem Joint Venture auf Nummer Sicher."Erst hatten wir an eine 100prozentige Übernahme gedacht, dann sind wir aber im Zuge der Verhandlungen so zusammengewachsen, daß wir das Geschäft gemeinsam machen wollen", erläutert Garmhausen, der sich jetzt mit einem 40prozentigen Anteil an dem Software-Disti zufrieden gibt. Die restlichen Anteile verbleiben in den Händen der britischen Ilion Group pcl. Damit endet nunmehr ein langes Ringen um die weitere Existenz des Distis, über das ComputerPartner bereits berichtete (Ausgabe 3/99, Seite 10).

Disti und Sysztemhaus

Garmhausens neuer Kollege, Ilion-CEO Serge van Gorkum, meint zu der neuen Partnerschaft: "Früher waren wir Konkurrenten - allerdings hatte Ilion in Deutschland gegen Garmhausen keine Chance. Heute arbeiten wir eben zusammen." Im vergangenen Jahr habe man in Deutschland versagt, zu viele Sachen seien zur gleichen Zeit versucht worden. Dieses Jahr wolle man sich auf wenige Geschäftsfelder konzentrieren, erläutert der Ilion-Chef. Wie die weitere Strategie ganz genau aussehen soll, steht aber noch nicht fest. "Schließlich haben wir den Vertrag erst in der letzten Woche beim Notar unterzeichnet", so Garmhausen.

Die Geschäftsleitung der Ilion Garmhausen GmbH hat van Gorkum inne, die operative Führung obliegt aber Garmhausen und Axel Goldlücke. Für den Vertrieb ist Eckard Ellert verantwortlich, zuletzt Managing Direktor der deutschen Gesellschaft des Softwareherstellers Supernova. Auf der Produktseite will Ilion auf den IBM/Lotus-Bereich sowie auf Datenbanken, Unix-Produkte sowie Netzwerk- und Kommunikationstechnologien setzen.

Daß die Verbindung von Distribution und dem Systemhaus Garmhausen beim Händler auf wenig Gegenliebe stoßen könnte, befürchtet der Namensgeber nicht. "Die beiden Bereiche haben sich nie befruchtet. Das Systemhaus kann aber Erfahrung an die Händler weitergeben. Ihnen ein Geschäft wegzunehmen, das kann man sich nicht erlauben. Wir suchen im Gegenteil ständig neue Partner", zerstreut Garmhausen eventuelle Befürchtungen. (via)

Thomas Garmhausen hat sich 40 Prozent der Ilion Deutschland GmbH zu eigen gemacht.

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