Studie offenbart Datenschutzbedenken

Noch Hürden für ortsbezogene E-Commerce-Dienste

19.09.2012
In der Theorie bietet die GPS-Technologie vielfältige Anknüpfungspunkte für kommerzielle Angebote: Nutzer können nicht nur die nächstgelegenen Bezugsquellen für gewünschte Produkte suchen. Auch Einzelhändler erhalten so die Möglichkeiten, Kunden vor Ort mit individualisierten Angeboten und Coupons anzusprechen. In der Praxis sehen sich derartige „Location Based Services“ aber noch mit beträchtlichen Hürden konfrontiert, wie eine aktuelle Auswertung der W3B-Studie des Beratungsunternehmens Fittkau & Maaß zeigt.
Datenschutzbedenken stellen Location Based Services noch vor hohe Hürden
Datenschutzbedenken stellen Location Based Services noch vor hohe Hürden

In der Theorie bietet die GPS-Technologie vielfältige Anknüpfungspunkte für kommerzielle Angebote: Nutzer können nicht nur die nächstgelegenen Bezugsquellen für gewünschte Produkte suchen. Auch Einzelhändler erhalten so die Möglichkeiten, Kunden vor Ort mit individualisierten Angeboten und Coupons anzusprechen. In der Praxis sehen sich derartige „Location Based Services“ aber noch mit beträchtlichen Hürden konfrontiert, wie eine aktuelle Auswertung der W3B-Studie des Beratungsunternehmens Fittkau & Maaß zeigt.

Demzufolge hat sich die Nutzung lokaler Dienste unter Smartphone-Besitzern zwar in kurzer Zeit relativ weit verbreitet: Gut jeder Fünfte nutzt sie regelmäßig, rund zwei Fünftel gelegentlich. Dabei macht die Routenplanung den mit Abstand größten Nutzungsanteil aus (84 Prozent). Auf Platz zwei und drei des Nutzungsrankings folgt die Suche nach umliegenden Geschäften, Restaurants und ähnlichem (61 Prozent). Und auch nach günstigen Angeboten in der Nähe recherchiert bereits jeder dritte Smartphone-Nutzer (34 Prozent) zumindest gelegentlich.

Doch der Anteil der Skeptiker unter den potentiellen Location Based Service-Zielgruppen ist beachtlich: So erklären fast zwei Drittel der Smartphone-Besitzer, dass sie aus Datenschutzgründen Bedenken haben, den eigenen Standort bekanntzugeben. Vor allem Frauen und ältere Nutzer zeigen sich hier unsicher. Rund drei Viertel der Smartphone-Besitzer haben zudem stets ein Auge darauf, welche Dienste ihres Handys die aktuelle Position auslesen. Dies trifft insbesondere auf männliche, junge und technisch versierte Smartphone-Besitzer zu. Lediglich jeder Sechste gibt an, dass er sich über die Standort-Einstellungen seines Smartphones keine Gedanken macht: So geben nur knapp 15 Prozent an, die Ortung des GPS-Empfängers ihres Smartphones (fast) immer zuzulassen und tun dies etwa 19 Prozent »häufig«. Die meisten Smartphone-Besitzer hingegen lassen die Ortung nur selten (23 Prozent) oder sogar gar nicht (38 Prozent) zu.

Nach Ansicht der Studienautoren befindet sich die Nutzung standortbezogener Dienste daher noch in einem frühen Marktstadium. Eine wichtige Herausforderung für Anbieter standortbezogener Dienste bestehe darin, diese nicht nur attraktiv und mit hohem Nutzwert, sondern auch so seriös zu gestalten, dass für potentielle Nutzer und Kunden Datenschutzbedenken möglichst minimiert würden. Es zeigt sich damit bei den Location Based Services – wie auch beim mobilen Einkaufen und Bezahlen (Channelpartner berichtete) – dass die Nutzer noch nicht so weit sind, wie das die Experten gerne hätten. (mh)

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