Cluj wird geschlossen

Nokia baut 3.500 Arbeitsplätze ab

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der finnische Mobilfunkkonzern verschlankt seine Produktion. Das kostet wenigstens 3500 Mitarbeiter den Job.

Der finnische Mobilfunkkonzern Nokia verschlankt seine Produktion. Das kostet wenigstens 3.500 Mitarbeiter den Job.

von Thomas Cloer, Computerwoche

Das Werk im rumänischen Cluj (vor Jahren verlagert aus Bochum) mit 2200 Mitarbeitern wird zu Ende des Jahres geschlossen. Die High-Volume-Fabriken in Asien skalierten besser und hätten Standortvorteile, teilte Nokia mit. Auf den Prüfstand gestellt werden längerfristig außerdem die Nokia-Werke in Salo (Finnland), Komarom (Ungarn) sowie Reynosa (Mexiko). Dort soll der Schwerpunkt künftig stärker auf kunden- und marktspezifischen Software und Sales-Package-Anpassungen gelegt werden, was ab 2012 ebenfalls Arbeitsplätze kosten wird.

Im Bereich Location & Commerce mit unter anderem Navteq und verschiedenen ortsbasierenden Diensten will Nokia die Aktivitäten stärker konsolidieren und damit Synergieeffekte heben. Hauptstandorte dafür werden Berlin, Boston und Chicago; den deutschen Standort Bonn sowie den in Malvern, USA will Nokia schließen. Insgesamt verlieren so weitere 1300 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Weitere Stellen sollen überdies in den Konzernbereichen Vertrieb, Marketing und Verwaltung wegfallen. Das hatte Nokia bereits Ende April 2011 avisiert.

Nokia-Headquarter in Helsinki
Nokia-Headquarter in Helsinki
Foto: Nokia

"Wir müssen diese schmerzhaften, aber notwendigen Schritte gehen, um die Stärke der Belegschaft und den Betrieb an unsere strategische Neuausrichtung anzupassen", erklärte Nokia-Chef Stephen Elop. Unter seiner Ägide hatte der finnische Konzern eine Kooperation mit Microsoft vereinbart und will dessen Windows Phone künftig auf seinen Smartphones einsetzen. Bislang hat Nokia aber noch kein einziges Telefon auf Basis der Microsoft-Plattform im Markt.

Unabhängig davon teilte Nokia noch mit, dass das Joint Venture Nokia Siemens Networks von Nokia und Siemens jeweils 500 Millionen Euro frisches Kapital erhält. Außerdem wurde Jesper Ovesen (54) bei NSN zum Executive Chairman of the Board ernannt. (tc/cw)

Was Craig Cartier, ICT-Analyst bei Frost & Sullivan, dazu meint, lesen Sie bitte hier:

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