Günstiges Windows Phone

Nokia Lumia 710 im Test



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Wenig Speicherplatz

Die übrige Hardware-Ausstattung ist schnell zusammengefasst: Wie von Microsoft als Standard festgelegt, arbeitet im Lumia 710 der Single-Core-Prozessor Qualcomm MSM8255 mit 1,4 GHZ Taktfrequenz. Diesem sind 512 MB Arbeitsspeicher zur Seite gestellt. Auch wenn dieser Wert insbesondere mit Blick auf die Android-Konkurrenz etwas niedrig erscheint - in der Praxis reicht das RAM völlig aus.

Schlechter ist es um den Speicher für Anwendungen, Bilder, Musik, Kartenmaterial und Videos bestellt: Hier stehen acht Gigabyte zur Verfügung, zieht man davon den Platz für Betriebssystem und vorinstallierte Apps ab, bleiben weniger als sechs Gigabyte übrig. Die Möglichkeit, den Speicher über eine microSD-Karte zu erweitern, bietet Windows Phone nicht. Für Nutzer, die ihr Smartphone als Navigationsgerät (Kartenmaterial!) einsetzen und auf ihre Musiksammlung nicht verzichten wollen, könnte es entsprechend eng werden. Zwar stellt Microsoft via Skydrive weitere 25 GB Speicherplatz kostenlos zur Verfügung. Diese Option eignet sich aber primär für die Einsicht oder Weiterbearbeitung von Dokumenten und setzt immer eine gute Internet-Verbindung voraus.

Auch der Akku ist mit 1300 mAh etwas schmalbrüstig geraten - bei intensiver Nutzung liegt die Laufzeit unter fünf Stunden, wird es weniger häufig genutzt, hält das Lumia 710 mit Ach und Krach einen Arbeitstag durch.

Software von der Stange

Ähnlich wie bei der Hardware hat Microsoft seinem Partner Nokia auch bei Windows Phone nur wenig Spielraum gelassen. Im Großen und Ganzen sind bei den eigenen Anwendungen nur das hervorragende und nun auch ohne Online-Verbindung steuernde Navigationssystem "Nokia Navigation" sowie "Nokia Karten" hervorzuheben, "Nokia Musik" ist in Deutschland eingeschränkt nutzbar, da der Streaming-Dienst Mix Radio fehlt. Zu dem Betriebssystem selbst wurden schon genügend Worte verloren. Zusammenfassend kann man sagen, dass Windows Phone sicher noch etliche Funktionen, etwa für das Business fehlen. Teilweise wird das Betriebssystem aber auch zu Unrecht geschmäht. So zieht etwa das häufig herangetragene Argument "Fehlende Apps" kaum mehr, da sich der Marketplace dank Microsofts Initiative inzwischen gut gefüllt hat. Die Metro-Benutzeroberfläche als zentrales Element von Windows Phone ist nicht nur elegant, sondern auch praktisch - wie schnell man bestimmte Standard-Aufgaben im Vergleich zu anderen Plattformen stellt Microsoft etwa im Rahmen seiner Kampagne "Smoked by Windows Phone" unter Beweis.

Was fehlt, ist sicher der Bekanntheitsgrad und eine gewisse Coolness des Betriebssystems. Etliche Kritiker monieren zudem, dass Microsoft mit der Bezeichnung Windows die falschen Assoziationen bei potenziellen Nutzern weckt - viele verbinden mit dem Wort ein eher spaßbefreites PC-Betriebssystem.

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