Ausweg aus der Krise?

Nokia Siemens setzt auf TK-Services

09.10.2009
Der kriselnde Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) will vermehrt TK-Netze warten. Dienstleistung als Ausweg?
Nokia Siemens, 2007 gegründet, kommt nicht zur Ruhe.n
Nokia Siemens, 2007 gegründet, kommt nicht zur Ruhe.n

Bislang hat der kriselnde Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) kein Rezept gefunden, um sich aus der Spirale sinkende Margen im Geschäft mit Infrastruktur für Mobilfunk- und Festnetze, wachsende Konkurrenz aus dem fernen Osten und permanentem Verlust von Know how und Präsenz durch Kündigungen und Sparmaßnahmen zu befreien. Doch jetzt glaubt der weltweit drittgrößte TK-Ausrüster einen Weg gefunden zu haben: Er will, wie Michael Matthews, Strategiechef des seit 2007 bestehenden deutsch-finnischen Gemeinschaftsunternehmens, sagte, vermehrt Services anbieten. NSN sei für seine "effizienten Netze bekannt", so Matthews. "Nun werden wir noch stärker als Dienstleister auftreten.",

Hintergrund für diesen Schritt ist die Neigung von immer mehr Mobilfunk-Betreibern, den Betrieb ihrer Netzwerke an Ausrüster abzugeben. Zuletzt hatte NSN das gesamte Netzmanagement des Telefonanbieters Orange in Spanien übernommen.

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Ob NSN mit dieser Strategie über die Runden kommt, ist allerdings ungewiss. Das Gemeinschaftsunternehmen, das im Moment rund 55.000 Mitarbeiter beschäftigt, steht unter Druck, da die Eigentümer Siemens und Nokia laut eigenen Angaben sich alle Optionen zur Zukunft des Unternehmens offen halten. Offensichtlich sind sie nicht gewillt, das defizitäre Unternehmen weiterhin zu finanzieren. "Das Geschäft mit Telefonnetzen ist nicht dort, wo es stehen sollte", hatte Joe Kaeser, Finanzvorstand von Siemens, vor zwei Wochen gesagt und angekündigt, Siemens werde seinen Anteil im laufenden Quartal abwerten.

NSN konnte im zweiten Quartal 2009 bei Mobilfunknetzen nur mehr 20 Prozent des weltweiten Marktes für TK-Infrastruktur für sich reklamieren. Ende 2008 waren es noch 26 Prozent. Allerdings hat sich Siemens vertraglich verpflichtet, ohne die Zustimmung von Nokia nicht vor 2011 aus NSN auszusteigen. (wl)

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